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Saftige Teuerung: Stadtwerke Bielefeld erhöhen Preise für Gas, Strom und Wasser

Martin Krause und Christine Panhorst

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Die Stadtwerke Bielefeld erhöhen in drei Sparten die Preise. Für viele Bielefelder Haushalte wird das eine deutliche Mehrbelastung bedeuten. - © Stadtwerke Bielefeld
Die Stadtwerke Bielefeld erhöhen in drei Sparten die Preise. Für viele Bielefelder Haushalte wird das eine deutliche Mehrbelastung bedeuten. (© Stadtwerke Bielefeld)

Bielefeld. Für die Kunden der Bielefelder Stadtwerke wird im kommenden Jahr alles teurer: Vor allem für Gas müssen Verbraucher deutlich tiefer in die Tasche greifen, aber auch für Strom und Wasser gibt es Preiserhöhungen. Mit einem Anstieg um 14 Prozent steigt der Arbeitspreis für Gas besonders empfindlich – hier müssen statt bisher 9,84 Cent pro Kilowattstunde von Januar an 11,22 Cent gezahlt werden. „Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 16.000 Kilowattstunden Gas im Jahr bedeutet das eine Preiserhöhung von etwa 215 Euro jährlich“, erklärten Stadtwerke-Chef Rainer Müller und Geschäftsbereichsleiter Holger Mengedodt (Bereich „Markt und Kunde“) in einem Pressegespräch.

Das sei eine kräftige Kostensteigerung für die Kunden, räumte Müller ein, „aber zur Einordnung muss man wissen: Wo kommen wir her?“. Denn beim Gas seien die Stadtwerke derzeit in den großen Städten in ganz NRW der günstigste Grundversorger mit einem Arbeitspreis unterhalb von 10 Cent je Kilowattstunde. Der Grundpreis für das Gas bleibe stabil, aber die Arbeitspreiserhöhung werde „nötig, weil unter anderem die Netzentgelte gestiegen sind“, sagte Müller. Die Entgelte würden von den Netzbetreibern festgelegt und von der Bundesnetzagentur geprüft und genehmigt: „Wir haben darauf keinen Einfluss“. Hinzu kämen die planmäßige Erhöhung der CO?-Preise (plus 0,32 Cent pro Kilowattstunde) und die erhöhte „Gasspeicherumlage“.

Die Preiserhöhungen gelten ab dem 1. Januar 2025. Die Entwicklung nach oben dürfte viele Bielefelder Haushalte deutlich belasten, zumal weitere Kostensteigerungen ins Haus stehen. Beim Strom habe der Netzbetreiber die Erhöhung des Grundpreises um gut 40 Euro jährlich inklusive Mehrwertsteuer angekündigt. „Leider müssen wir diesen Kostenfaktor eins zu eins an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben“, sagt Geschäftsbereichsleiter Mengedodt. Die Stadtwerke sprechen hier von einer „leichten Preissteigerung“, die auf den Monat umgerechnet weniger als 3,40 Euro ausmache.

Einer der günstigsten Grundversorger in NRW

Auch beim Strompreis zählen sich die Bielefelder zu den günstigsten Grundversorgern in NRW, mit einem durchschnittlichen Arbeitspreis von 36,5 Cent stünden die Stadtwerke bisher auf Platz 4 des Landesrankings. Bundesweit liege der Durchschnittspreis bei etwa 41 Cent. Und Erhöhungen seien nun auch bei anderen Versorgungsunternehmen zu erwarten.

Darüber hinaus sei eine moderate Erhöhung des Wasserpreises „aufgrund gestiegener Kosten erforderlich“, erklärte Müller weiter. Immerhin neun Jahre lang sei der Wasserpreis zuletzt stabil gehalten worden, „das kann sich sehen lassen“, findet Müller. Die letzte Preisanpassung habe es hier zum 1. Januar 2016 gegeben. 2025 werden die Arbeitspreise unabhängig von der Verbrauchsmenge um 20 Cent (netto) erhöht. Sie steigen damit um fast 12 Prozent von bisher 1,85 auf 2,07 Euro (inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer) pro Kubikmeter Wasser. Für einen Durchschnittshaushalt mit zwei Personen, der im Jahr fast 90 Kubikmeter Wasser bezieht, ergeben sich durch diese Preisanpassung Mehrkosten von rund 19 Euro (brutto) im Jahr, rechnen Müller und Mengedodt vor.

Instandhaltungsinvestitionen für Wassernetz teurer

Beim Wasser seien vor allem die inflationsbedingt gestiegenen Instandhaltungskosten für die Wassergewinnungsanlagen (vor allem in der Senne) und das 1500 Kilometer lange Leitungsnetz für Kostensteigerungen verantwortlich. Der von der Zählergröße abhängige Grundpreis für die angeschlossenen 156.000 Bielefelder Haushalte bleibt unverändert.

„Wir sehen uns leider gezwungen, diese Preisanpassungen vorzunehmen“, fasst Müller zusammen. „Insbesondere höhere Steuern und Abgaben sowie gestiegene Netzentgelte führen zu Kostensteigerungen, die wir nicht vollständig kompensieren konnten.“ Nur auf die Einkaufspreise habe der Versorger direkten Einfluss durch Verhandlungen und kluge Vertragsabschlüsse. Dabei zeigt er sich überzeugt, dass die Kunden und Kundinnen seines Unternehmens weiterhin relativ günstig versorgt werden können – dafür sorge schon die langfristige angelegte Beschaffungspolitik der Stadtwerke und die an Durchschnittspreisen orientierte Preiskalkulation.

Bielefeld. Für die Kunden der Bielefelder Stadtwerke wird im kommenden Jahr alles teurer: Vor allem für Gas müssen Verbraucher deutlich tiefer in die Tasche greifen, aber auch für Strom und Wasser gibt es Preiserhöhungen. Mit einem Anstieg um 14 Prozent steigt der Arbeitspreis für Gas besonders empfindlich – hier müssen statt bisher 9,84 Cent pro Kilowattstunde von Januar an 11,22 Cent gezahlt werden. „Für einen durchschnittlichen Haushalt mit einem Verbrauch von 16.000 Kilowattstunden Gas im Jahr bedeutet das eine Preiserhöhung von etwa 215 Euro jährlich“, erklärten Stadtwerke-Chef Rainer Müller und Geschäftsbereichsleiter Holger Mengedodt (Bereich „Markt und Kunde“) in einem Pressegespräch.

Das sei eine kräftige Kostensteigerung für die Kunden, räumte Müller ein, „aber zur Einordnung muss man wissen: Wo kommen wir her?“. Denn beim Gas seien die Stadtwerke derzeit in den großen Städten in ganz NRW der günstigste Grundversorger mit einem Arbeitspreis unterhalb von 10 Cent je Kilowattstunde. Der Grundpreis für das Gas bleibe stabil, aber die Arbeitspreiserhöhung werde „nötig, weil unter anderem die Netzentgelte gestiegen sind“, sagte Müller. Die Entgelte würden von den Netzbetreibern festgelegt und von der Bundesnetzagentur geprüft und genehmigt: „Wir haben darauf keinen Einfluss“. Hinzu kämen die planmäßige Erhöhung der CO?-Preise (plus 0,32 Cent pro Kilowattstunde) und die erhöhte „Gasspeicherumlage“.

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Die Preiserhöhungen gelten ab dem 1. Januar 2025. Die Entwicklung nach oben dürfte viele Bielefelder Haushalte deutlich belasten, zumal weitere Kostensteigerungen ins Haus stehen. Beim Strom habe der Netzbetreiber die Erhöhung des Grundpreises um gut 40 Euro jährlich inklusive Mehrwertsteuer angekündigt. „Leider müssen wir diesen Kostenfaktor eins zu eins an unsere Kundinnen und Kunden weitergeben“, sagt Geschäftsbereichsleiter Mengedodt. Die Stadtwerke sprechen hier von einer „leichten Preissteigerung“, die auf den Monat umgerechnet weniger als 3,40 Euro ausmache.

Stadtwerke Bielefeld einer der günstigsten Grundversorger in NRW

Auch beim Strompreis zählen sich die Bielefelder zu den günstigsten Grundversorgern in NRW, mit einem durchschnittlichen Arbeitspreis von 36,5 Cent stünden die Stadtwerke bisher auf Platz 4 des Landesrankings. Bundesweit liege der Durchschnittspreis bei etwa 41 Cent. Und Erhöhungen seien nun auch bei anderen Versorgungsunternehmen zu erwarten.

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Darüber hinaus sei eine moderate Erhöhung des Wasserpreises „aufgrund gestiegener Kosten erforderlich“, erklärte Müller weiter. Immerhin neun Jahre lang sei der Wasserpreis zuletzt stabil gehalten worden, „das kann sich sehen lassen“, findet Müller. Die letzte Preisanpassung habe es hier zum 1. Januar 2016 gegeben. 2025 werden die Arbeitspreise unabhängig von der Verbrauchsmenge um 20 Cent (netto) erhöht. Sie steigen damit um fast 12 Prozent von bisher 1,85 auf 2,07 Euro (inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer) pro Kubikmeter Wasser. Für einen Durchschnittshaushalt mit zwei Personen, der im Jahr fast 90 Kubikmeter Wasser bezieht, ergeben sich durch diese Preisanpassung Mehrkosten von rund 19 Euro (brutto) im Jahr, rechnen Müller und Mengedodt vor.

Instandhaltungsinvestitionen für Wassernetz teurer

Beim Wasser seien vor allem die inflationsbedingt gestiegenen Instandhaltungskosten für die Wassergewinnungsanlagen (vor allem in der Senne) und das 1.500 Kilometer lange Leitungsnetz für Kostensteigerungen verantwortlich. Der von der Zählergröße abhängige Grundpreis für die angeschlossenen 156.000 Bielefelder Haushalte bleibt unverändert.

Geschäftsführer Rainer Müller und Geschäftsbereichsleiter Holger Mengedodt erklären die Preispolitik der Stadtwerke Bielefeld. - © Andreas Zobe
Geschäftsführer Rainer Müller und Geschäftsbereichsleiter Holger Mengedodt erklären die Preispolitik der Stadtwerke Bielefeld. (© Andreas Zobe)

„Wir sehen uns leider gezwungen, diese Preisanpassungen vorzunehmen“, fasst Müller zusammen. „Insbesondere höhere Steuern und Abgaben sowie gestiegene Netzentgelte führen zu Kostensteigerungen, die wir nicht vollständig kompensieren konnten.“ Nur auf die Einkaufspreise habe der Versorger direkten Einfluss durch Verhandlungen und kluge Vertragsabschlüsse. Dabei zeigt er sich überzeugt, dass die Kunden und Kundinnen seines Unternehmens weiterhin relativ günstig versorgt werden können – dafür sorge schon die langfristige angelegte Beschaffungspolitik der Stadtwerke und die an Durchschnittspreisen orientierte Preiskalkulation.

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