Büren/Petershagen. Spannende Technik, coole Aktionen: Der Deutsche Mühlentag ist beliebt und findet nun schon zum 30. Mal statt. In diesem Jahr nehmen am Pfingstmontag, 29. Mai, rund 700 historische Mühlen an diesem Aktionstag teil. Besonders im Blickpunkt steht diesmal die Mittel- und Bohrmühle in Büren. Denn dort wird dieser besondere Tag unter der Schirmherrschaft des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) eröffnet. „Wind-, Wasser-, Dampf- und Motormühlen prägen bis heute unsere Landschaft. Sie zeugen von einer großartigen Technik, die bis heute fasziniert", ist Johannes Weinig, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Mühlenkunde und Mühlenerhaltung (DGM), überzeugt. Die DGM hat ihren Sitz in Petershagen (Kreis Minden-Lübbecke). So hat der Mühlentag sein Epizentrum gewissermaßen in Ostwestfalen-Lippe. Deshalb sind auch zahlreiche Standorte in der Region an diesem Tag mit eigenen Aktionen dabei. So können die Besucherinnen und Besucher erleben, wie sich Flügel oder Wasserräder drehen und auf diese Weise Maschinen und Mahlgänge in Betrieb setzen. Weinig erklärt dazu: "Wir freuen uns, dass vielerorts am Pfingstmontag zu Mühlenführungen und Festen für Groß und Klein eingeladen wird. So wird Mühleninteressierten ein tieferer Einblick in das Kulturgut Mühle und das alte Müllerhandwerk gewährt." Auf dem Festgelände an den Bürener Almeauen geht es am Pfingstmontag ab 11 Uhr mit dem Programm los. Dann stehen Mittelmühle und Bohrmühle zur Besichtigung und zum Entdecken offen. Immerhin ist das Gebäude bereits rund 500 Jahre alt. Um 13 Uhr gibt es eine besondere Kinderführung. Auch altes Handwerk wird präsentiert. So kann man erfahren, wie ein Schmied Nägel herstellt, ein Seiler zeigt, wie man Seile dreht, und man sieht, wie der Müller sich früher auf Holzschuhen bewegte. Auch gibt es Wissenswertes über Bienen und die Verarbeitung von Honig zu entdecken. Der Heimatverein bietet wieder das beliebte Mühlenbrot an, solange der Vorrat reicht. Mühle wird zur Wollmanufaktur Weitere Beispiele für teilnehmende Mühlen in OWL nach Angaben der DGM, ohne Vollständigkeit: Die Oeynhauser Mühle in Nieheim (Kreis Höxter, Mühlenweg 26) besteht aus drei Gebäudeteilen, der Mühle, einem Wohnhaus und einem Silo. Sie ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Die Mühle lag bis 1980 in einem Dornröschenschlaf und wird nun als Wollmanufaktur genutzt. Besonderes Highlight: Besucher können eine Lammbratwurst genießen. www.oeynhauser-muehle.de Die Starke Mühle in Schlangen (Kreis Lippe, Im Mühlengrund 4) ist eine Wassermühle, die auf das Jahr 1819 zurückgeht. Ein restauriertes Wasserrad ist zu sehen. Dazu gehört auch ein imposantes Fachwerkgebäude. Von 11 bis 17 Uhr sind Besichtigungen und Führungen möglich. Schäfermeiers Mühle in Salzkotten (Kreis Paderborn, Mühlendamm 33) ist ein dreigeschossiges Mühlengebäude von 1819. Sämtliche Maschinen sind noch vorhanden und können zum Teil im Betrieb besichtigt werden (ohne Mahlgut). Es gibt auch einen Aussichtsturm. Die Mühle ist heute ein Museum. Sie ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt Führungen und Bewirtung. Papierherstellung in acht Generationen Wassermühle, Bockwindmühle und Galerieholländer des Westfälischen Freilichtmuseums Detmold (Kreis Lippe): Wenn das Wetter es erlaubt, werden alle drei Mühlen in Betrieb zu erleben sein. Die Papiermühle Plöger in Schieder-Schwalenberg (Kreis Lippe, Im Niesetal 11). Sie wurde seit 1703 durch die Familie Plöger in acht Generationen zur Papierherstellung genutzt. Alle Geräte und Maschinen werden nur mit der Kraft der zwei Wasserräder betrieben. Es gibt Vorführungen und Besichtigungsmöglichkeiten zwischen 10 und 17 Uhr. Es gibt auch Bewirtung. Sägemühle Meier Osthoff in Harsewinkel (Kreis Gütersloh, Steinhäger Straße 22a). Die historische, mit Wasserkraft angetriebene Mühle steht seit 2004 unter Denkmalschutz. Ein Förderverein sanierte das Objekt. Es gibt Stromerzeugung, eine Papiermanufaktur und ein Schulungszentrum. Der Sägebetrieb ist von 11 bis 18 Uhr zu bewundern; die Gäste werden bewirtet. Die einzige betriebsfähige Windmühle in Lippe Windmühle Brink, Kalletal (Kreis Lippe, Windmühlenstraße 9). Sie ist die einzige noch in Lippe betriebsfähige Windmühle. Die Mühle hat zwei Mahlgänge und wurde umfangreich instand gesetzt. Sie vermittelt den Besuchern ein anschauliches Bild eines niedergegangenen Berufszweiges. Geöffnet von 13 Uhr bis 17.30 Uhr, mit Besichtigung, Führung, Mahlbetrieb und Bewirtung. Lindemanns Windmühle in Vlotho (Kreis Herford, Alter Postweg 18). Die Kappenwindmühle (Holländermühle) hat als Arbeitsplattform für die Bedienung an der Bergseite einen Erdwall und an der Talseite eine Holzgalerie; dies ist hier eine große Besonderheit. Sie ist von 11 bis 17 Uhr geöffnet, mit Besichtigung/Führung, Mahlbetrieb und Bewirtung. Im Mühlenkreis Minden-Lübbecke ist am Pfingstmontag die stolze Anzahl von 28 Mühlen geöffnet, sodass wir sie an dieser Stelle nicht alle nennen können. Nähere Informationen zum Deutschen Mühlentag und den beteiligten Mühlenstandorten gibt es im Internet unter: www.deutsche-muehlen.de