Kreis Lippe. Lukas Zerbe und Patricia Rodrigues. Zwei junge Rechtsaußen aus Lemgo und Blomberg haben am Wochenende die große Handball-Bühne betreten.
Der Zerbe-Clan. Sein Vater Andreas wirbelte einst auf Außen und am Kreis. Für Onkel Volker war über Jahrzehnte das TBV-Trikot mit der Nummer 11 reserviert. Gegen den VfL Gummersbach durfte auch Lukas Zerbe erstmals Bundesligaluft schnuppern. Der 18-jährige Rechtsaußen nahm als Back-up für Tim Hornke auf der TBV-Bank Platz. Aktiv eingreifen musste Zerbe junior, der sich ehrenamtlich auch als Jugendsprecher für den Handballkreis Lippe engagiert, erst tags darauf. Gemeinsam mit Florian Kehrmann trug er im Lemgoer Drittligateam zum wichtigen 35:28 gegen Ratingen bei. Das Comeback des TBV-Trainers, der ab der 44. Minute alte Klasse aufblitzen ließ, soll laut Geschäftsführer Jörg Zereike keine ständige Einrichtung werden: „Die Entscheidung ist aus der Not geboren. Doch sie verdeutlicht, dass Bundesliga, Youngsters und A-Jugend eng zusammengehören.“ Schade nur, dass sich Tom Skroblien bei seinem Aushilfsjob am Ellenbogen verletzte. Zereike: „Es war eine unglückliche Situation, die 20- bis 30-mal pro Spiel passiert. Um die Schwere der Verletzung einschätzen zu können, müssen wir erst eine MRT-Aufnahme abwarten.“
Deutscher Meister. Anfang April hat die C-Jugend von Handball Lemgo die zehnte Auflage des hochkarätig besetzten LIN-Cups in Lingen an der Ems gewonnen. Den Lohn der Mühen gab es bewusst erst jetzt. In der Halbzeit des Gummersbach-Spiels gratulierten Werner Breitenbach, Ehrenvorsitzender des HC Lingen, und seine Mitstreiter Manfred Linkert und Peter Sieverling den Jungs um Fynn Hangstein zur inoffiziellen Deutschen C-Jugend-Meisterschaft. Die Pokalübergabe werde stets vor heimischen Publikum vorgenommen, um den C-Junioren mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, erklärte das erfahrene Funktionärstrio, das im vergangenen Jahr zur Pokalübergabe sogar nach Balingen reiste.
Bewährungsprobe. Auf dem Whatsapp-Account von André Fuhr, Trainer von Frauenhandball-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe, herrschte in den vergangenen Tagen vielAlarm. Während Franziska Müller mit einer Mandelentzündung ihren ersten Abstecher zur deutschen Nationalmannschaft vorzeitig beenden musste, werden Josefine Huber und Patricia Rodrigues nach ihren EM-Qualifikationsspielen erst heute zurück im Training erwartet. Huber unterlag mit Österreich gegen Spanien und die Niederlande. Verblüfft war Fuhr dagegen über das Abschneiden von Patricia Rodrigues. Die 17-jährige Rechtsaußen erzielte gegen Russland fünf und gegen Dänemark drei Tore für das portugiesische A-Nationalteam. Da scheint ein neues Toptalent heranzuwachsen.