Bittere Niederlage für die HSG in Buchholz

Dietmar Welle

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Keinen Zugriff: Rosengarten war für Blomberg eine uneinnehmbare Festung. Da halfen alle Anweisungen von HSG-Trainer André Fuhr (hier mit Gosia Buklarewicz und Betreuer Oliver Lippert, links) nicht. - © Oliver König
Keinen Zugriff: Rosengarten war für Blomberg eine uneinnehmbare Festung. Da halfen alle Anweisungen von HSG-Trainer André Fuhr (hier mit Gosia Buklarewicz und Betreuer Oliver Lippert, links) nicht. (© Oliver König)

Buchholz. Frauenhandbal-Bundesligist HSG Blomberg-Lippe hat am Samstag eine der bittersten Niederlagen in dieser Saison hinnehmen müssen. Beim bisher sieglosen Schlusslicht SGH Rosengarten-BW Buchholz steckten die Schützlinge von Trainer André Fuhr ein 24:30 (12:19) ein und versagten dabei in allen Mannschaftsteilen.

Allerdings agierte Rosengarten keineswegs wie ein Absteiger. Ganz im Gegenteil. Die Mannschaft um Coach Steffen Birkner legte sich mit allem, was sie hat, ins Zeug und entwickelte eine Dynamik, die Fuhr mehr als Respekt abverlangte: "Der Druck, den Rosengarten entfacht hat, hat uns überrascht." Und die Blombergerinnen fanden während der gesamten 60 Minuten keine adäquate Antwort. Weder in der Abwehr noch im Angriff, der von einer herkömmlichen Mischung aus 5:1- und 3:2:1-Formation in Schach gehalten wurde.

Keine Spielerin im HSG-Lager hatte wohl vorher einen Gedanken daran verschwendet, wenn es spielerisch nicht läuft, einen Plan B in Betracht zu ziehen. "Das war nicht bundesligatauglich", fällte Fuhr, der sich selbst nicht aus der Verantwortung nahm, ein hartes Urteil: "Wir haben auf die Umstände hingewiesen und wussten, was auf uns zukommen könnte...."

Information
SGH - HSG 30:24 (19:12)

Torstationen: 1:0, 2:1, 5:4, 8:6, 11:6 (15.), 16:8 (20.), 18:11, 19:12 (Pausenstand), 21:14, 24:18 (42.), 29:20 (54.), 30:24.

SGH Rosengarten: Vogel, Louwers, Knust; Heusdens (7/3), Limberg (3), Lamp (4), Kaiser (3), Prior (8), Luschnat (5),

HSG Blomberg-Lippe: Monz, Veith; da Silva (2/1), Rüffieux (1), Klaunig (2), Müller (1), Pavlovic (1/1),Buklarewicz (2), Pichlmeier (3), Bormann-Rajes, Großheim, Mitrovic (6), Stolle (2), Huber, Rodrigues, Castro (4).

Siebenmeter: 4/3:4/2 (Heudens verwirft gegen Anna Monz - Mitrovic und Pavlovic scheitern jeweils an Jennifer Knust).

Zeitstrafen: 4:5 (Limberg 2, Kaiser Luschnat - Müller 2, Großheim, Huber, Castro).

Auffälligste Spielerinnen: Lamp, Heudens, Knust, Prior - keine.

Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic.

Zuschauer: 300.

Nächstes Spiel: Die HSG Blomberg-Lippe erwartet am Mittwoch, 2. März, um 19.30 Uhr den TuS Metzingen an der Ulmenallee.

Mängel tauchten vor 300 enthusiastisch mitgehenden Rosengarten-Anhängern auf der Blomberger Torhüterposition auf. Weitere Leistungsträger versagten ihren Dienst. So sah sich Fuhr zu schnellen Wechseln genötigt. Klaunig raus - da Silva rein, Mitrovic raus - Buklarewicz rein, Stolle raus - Pavlovic rein, Müller raus - Großheim rein. Doch alle Änderungen verfingen nicht. Lediglich Kathrin Pichlmeier in Phasen des zweiten Abschnitts machte auf sich aufmerksam im positiven Sinne. "Ansonsten war es von allen eine haarsträubende Leistung", nahm Fuhr kein Blatt vor den Mund.

"Offenbar", blickte Fuhr in die jüngere Vergangenheit, habe seine Mannschaft nicht die richtigen Schlüsse gezogen aus einer Anpassung der Trainingsintensität: "Wir haben viele Spiele gehabt in wenigen Tagen. Und viele Spielerinnen, die auch bei Auswahlmannschaften gefordert sind. Wir haben daraufhin die Belastung im Training etwas dosiert. Das war physisch sicherlich richtig, aber psychisch haben die Spielerinnen ein falsches Signal wahrgenommen, sonst wären wir nicht vor allem in der ersten Halbzeit derartig vorgeführt worden."

Jetzt gilt es, sich zu schütteln und die Aufgaben der Zukunft mit großer Gewissenhaftigkeit anzugehen. Den nächsten Gegner aus Metzingen wird wohl niemand leichtfertig unterschätzen.

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