Kiel - Was für den FC Bayern München lange wie eine Pflichtaufgabe erschien, ist für den deutschen Rekordmeister und -Pokalsieger plötzlich eine Bewährungsprobe.<br /><br />Im Zweitrunden-Nachholspiel des DFB-Pokals am heutigen Mittwoch (20.45 Uhr/ARD und Sky) beim Zweitliga-Dritten Holstein Kiel geht es für den Triple-Gewinner nicht nur um den Einzug ins Achtelfinale. Fünf Tage nach dem 2:3 bei Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga wollen die Bayern durch einen Sieg weitere Unruhe vermeiden. «Wir müssen gucken, dass wir uns wieder in die Spur bringen», sagte Nationalspieler Leon Goretzka.<br /><br />Besonders die Defensive erweis zuletzt als Schwachpunkt der Bayern. Die Abwehrkette vor Torwart Manuel Neuer wackelte bedenklich. Um kein unnötiges Risiko einzugehen, wird Trainer Hansi Flick im Holstein-Stadion auf eine große Rotation in der Startaufstellung verzichten. Der letzte Pokal-K.o. der Bayern gegen ein klassentieferes Team liegt 17 Jahre zurück (1:2 in Aachen).<br /><br />Fehlen werden der französische Flügel-Stürmer Kingsley Coman (muskuläre Probleme) und Eric Maxim Choupo-Moting (Rückenprobleme). Dafür kann Flick Nationalstürmer Serge Gnabry nach dessen Schienbeinprellung wieder einplanen.<br /><br />Für die Kieler ist das Spiel eine Abwechselung im Zweitliga-Alltag. Erst zum dritten Mal treffen sie in einem Pflichtspiel auf die Bayern-Profis: 1954 kam es zu zwei Duellen in der Oberliga-Vergleichsrunde, die anderen sieben Partien waren Freundschaftsspiele.<br /><br />«Natürlich besteht eine besondere Motivation, sich mit der besten deutschen oder sogar weltweit besten Mannschaft zu messen», sagte Trainer Ole Werner. Die Chancen sieht er realistisch: «Logischerweise ist es so, dass wir morgen der Underdog sind.» Aber die Mannschaft werde versuchen, die «Chancen im Laufe des Spiels größer werden zu lassen».<br /><br />Personell hat er kaum Probleme. Bis auf Aleksandar Ignjovski (muskuläre Probleme) und Noah Awuku (Rehabilitation nach Achillessehnenriss) stehen alle Spieler zur Verfügung. Winter-Zugang Mikkel Kirkeskov aus Dänemark könnte laut Werner eine Option für die Abwehr sein. Der Sieger der Partie trifft im Achtelfinale Anfang Februar auf Kiels Ligakonkurrenten Darmstadt 98.<br /><br />© dpa-infocom, dpa:210112-99-999922/4