Bielefeld. Es herrscht eine positive Stimmung bei Arminia Bielefeld nach dem 3:1-Auswärtssieg gegen Jahn Regensburg. "Ich sage immer, Siege sind gleich Lebensqualität", beschrieb es Co-Trainer Sebastian Hille bei "Radio Bielefeld". Eigentlich sollte Cheftrainer Daniel Scherning an diesem Mittwochmorgen Rede und Antwort stehen, doch der 39-Jährige fiel wegen Erkältungssymptomen kurzfristig aus. Also sprang sein Assistent spontan ein und stellte sich den Fragen von Moderator Sebastian Wiese. Auch bei der späteren Trainingseinheit fehlte der Chefcoach. In Regensburg wurde der eingewechselte DSC-Rekordstürmer Fabian Klos mit seinen beiden Toren in der Schlussphase zum Matchwinner. "Ich freue mich extrem für Fabi, er hat eine lange Leidenszeit hinter sich", sagte Hille. So musste sich Klos nach seiner schweren Kopf- und der Muskelverletzung ins Team zurückkämpfen. "Er hat am Wochenende gezeigt, wie wichtig er für uns sein kann", betonte Hille. Allein die Präsenz des 35-Jährigen sei für die Mannschaft enorm wichtig. Mit Blick auf den kommenden Gegner Hansa Rostock, der am Freitag (18.30 Uhr) zu Gast auf der Alm ist, erwartet Hille einen "unangenehmen Konkurrenten", der schwer zu bespielen sei. So sei das Team von der Ostsee gerade über Standardsituationen und Flankenbälle gefährlich. Gegen die "Kogge" setzte es Anfang August ein 1:2, es war die dritte Niederlage in Folge. Nun stehen die Vorzeichen anders. Der DSC hat von den vergangenen vier Partien drei gewonnen. "Die Niederlage gegen Sandhausen war bitter, aber wir können mit einem Sieg auch schnell klettern", meinte Hille zur engen Tabellensituation. Man wolle möglichst schnell Abstand zwischen sich und die Abstiegszone bringen. Und im Heimspiel habe man noch etwas gut zu machen. "Es gilt den Fans zu zeigen, dass wir auch zuhause in der Lage sind, Spiele zu gewinnen." Hille ist im zwölften Jahr beim DSC Der gebürtige Soester Hille spielte bereits in der Jugend für Arminia und kam nach verschiedenen Stationen im Sommer 2011 als Profi zum damaligen Drittligisten zurück. Nach seiner aktiven Karriere übernahm er unterschiedliche Funktionen im Verein. Seit Oktober 2016 ist er Co-Trainer der "Ersten" und damit der derzeit Dienstälteste im Trainerstab. Ein Problem sei der Rollenwechsel von Spieler zu Trainer nicht gewesen, sagte der 42-Jährige. Natürlich gebe es beim Training manchmal den ein oder anderen Spruch. Aber: "Autorität war nie das Problem." Er habe in den vergangenen zwölf Jahren beim DSC alles miterlebt. "Es war eine Zeit mit Höhen und Tiefen." Es entwickele sich etwas. Der zweifache Familienvater sieht auch Parallelen zwischen der Kindererziehung und einer Fußballmannschaft. "Manche im Team sind wie kleine Kinder", sagte er mit einem Augenzwinkern. Natürlich habe er durch seine Arbeit nicht das normale Wochenende. Deshalb schätze er besonders die Zeit mit der Familie.