Bielefeld. Zäsur bei Arminia Bielefeld: Sport-Geschäftsführer Samir Arabi und der Klub trennen sich – das haben die Führungsgremien am Montagabend beschlossen. Einen Tag nach dem 3:3 im Kellerduell gegen Braunschweig zogen die DSC-Verantwortlichen damit im Kampf um den Klassenerhalt erste Konsequenzen. In der Rückrunde hat Arminia erst vier Punkte aus sechs Spielen geholt. Im Verein endet damit eine Ära: Arabi war fast zwölf Jahre lang beim DSC im Amt. „Der Aufsichtsrat der DSC Arminia Bielefeld GmbH & Co. KGaA hat sich am Montag mit Sport-Geschäftsführer Samir Arabi auf die sofortige Beendigung der Zusammenarbeit verständigt. Samir Arabi hatte die Trennung vorgeschlagen, um den Weg für einen Neuanfang freizumachen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Klubs. Nach Informationen dieser Zeitung sollen weitere Angestellte aus dem sportlichen Bereich wie das Scoutingteam zunächst nicht von der Maßnahme betroffen sein. Und auch Trainer Daniel Scherning darf weitermachen – zumindest vorerst. Auch sein Posten ist aber nach wie vor Teil der Diskussionen. „Ich habe immer leidenschaftlich gerne für die Arminia gearbeitet und in der Zeit zahlreiche besondere Momente erlebt“, wird Arabi in der Mitteilung zitiert. „In der aktuell kritischen sportlichen Situation möchte ich mit meinem Rückzug einen persönlichen Beitrag dafür leisten, damit an zentraler Stelle im Verein ein neuer Impuls gesetzt werden kann.“ Damit reagieren Klub und Arabi auch auf den vehementen Druck von außen: Die Ablösung des zunehmend umstrittenen Sportchefs war nach Abpfiff des unbefriedigenden Spiels in Braunschweig von weiten Teilen des Arminia-Anhangs gefordert worden. Arabi geht ohne Groll: „Ich bin dankbar für viele Jahre vertrauensvoller Zusammenarbeit und drücke der Arminia beide Daumen, dass es schnell wieder aufwärts geht.“ Das sagt der Aufsichtsratschef Aufsichtsratschef Hartmut Ostrowski nahm ebenfalls Stellung. „Wir alle wissen um die herausragenden Verdienste von Samir Arabi für Arminia Bielefeld seit Beginn seiner Tätigkeit im Jahr 2011“, sagte Ostrowski. „Dafür und für sein großes persönliches Engagement gebührt ihm unser Dank und unsere Anerkennung. Sein Wirken führte uns letztlich im Sommer 2020 zurück in die Bundesliga.“ Ostrowski hatte sich zuletzt in der Jahreshauptversammlung des Vorjahres vor Arabi gestellt, als dieser von einem Mitglied massiv kritisiert worden war. Doch auch in den Kontrollgremien wuchs der Wunsch nach einer Veränderung. Unter anderem, weil nach dem missglückten Kaderumbruch im Sommer auch im Winter keine nennenswerten Verstärkungen verpflichtet wurden – ein Grund, warum Arminia nun um den Klassenerhalt bangen muss. „In der Analyse unserer aktuellen Lage haben wir uns auch diesmal offen und vertrauensvoll ausgetauscht. Zum Abschluss unserer Gespräche sind wir einvernehmlich zu dem Schluss gekommen, uns zu trennen“, erklärte Ostrowski. "Geht um Klassenerhalt" Zur Neubesetzung der Position ließ der Vorsitzende des Aufsichtsrates durchblicken, dass diese eher nicht binnen weniger Tage erfolgen werde. „Wir werden entsprechende Gespräche führen. Kurzfristig geht es nur um den Klassenerhalt“, sagte Ostrowski. „Es müssen alle Kräfte gebündelt werden, um die 2. Bundesliga für Arminia zu sichern.“ Noch vor der Partie in Braunschweig hatte Vereinspräsident Rainer Schütte am Mikrofon von „Sky“ dem Sportchef abermals den Rücken gestärkt. „Das Duo Scherning und Arabi ist sehr gut“, sagte der 66-Jährige. Allerdings ließ sich Schütte und den Gremien im „Sky“-Gespräch vor Anpfiff auch eine Hintertür offen. „Wir alle wissen, wie kurzlebig und kurzatmig unsere Fußballwelt ist. Es geht um ganz, ganz viel. Das Teuerste an allem ist ganz klar der Abstieg.“ Nun ist Arabis Zeit nach 4.357 Tagen beim DSC, begonnen hatte die Ära am 25. März 2011, abgelaufen.