Bielefeld. "Wir sind jetzt drei Spiele ungeschlagen", merkte Arminia Bielefelds Kapitän, Rekordtorjäger und Rekordspieler Fabian Klos am Freitagabend noch an. Und schob nach: "Aber wir haben auch mindestens zwei Punkte zu wenig aus diesen Partien geholt." Am Sonntagnachmittag durfte sich der DSC darin bestätigt sehen. Denn weil die Konkurrenz am 25. Spieltag neben heftigen Pleiten auch mehrfach Nadelstiche landete, ist Arminia zwar noch auf Rang 15 - doch nur durch das bessere Torverhältnis von einem direkten Abstiegsrang getrennt. Auf den ist Hansa Rostock nun abgerutscht, und das mit einer krachenden Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf: 0:3 stand es im Ostseestadion schon zur Pause, am Ende siegten die Düsseldorfer mit 5:2 und sind nun erster Verfolger des Hamburger SV. Genug für die Verantwortlichen. Sie entbanden noch am Montag Trainer Patrick Glöckner von seinen Aufgaben. Damit reagiert der Verein auf die anhaltende Talfahrt unter Glöckner, der das Amt erst im November des vergangenen Jahres von Jens Härtel übernommen hatte. "Nach nur einem Sieg in den vergangenen acht Spielen der Rückrunde und angesichts der aktuellen Tabellensituation braucht es nun schnellstmöglich eine Kurskorrektur, um den Klassenerhalt nicht weiter in Gefahr zu bringen", wurde Martin Pieckenhagen, Vorstand Sport bei den Rostockern, zitiert. Interimsweise übernehmen beim FC Hansa nun die beiden Co-Trainer Nicolas Masetzky und Uwe Ehlers. Als Nachfolger für Glöckner wird Dimitrios Grammozis gehandelt, der auch als Nachfolger von Daniel Scherning bei Arminia Bielefeld im Gespräch war. Prince Owusu schockt den SCP - und mit ihm auch Arminia Letzter bleibt unterdessen der SV Sandhausen, der dem FC St. Pauli daheim hoffnungslos unterlegen war und 0:5 unterlag. Dazu sah Alexander Esswein, beim 2:1-Sieg in Bielefeld Ende Januar noch Torschütze, die Rote Karte. Was Sandhausen und Rostock eint, ist nicht nur, dass beide ihren einzigen Sieg im Jahr 2023 gegen Arminia Bielefeld einfuhren. Sie weisen in dieser Saison auch die perfekte Bilanz von jeweils sechs Punkten gegen den DSC auf. Diese verlustreichen Schlüsselspiele sind ein Hauptgrund, warum Arminia überhaupt so tief im Tabellenkeller steckt. Das Wochenende brachte auch schlechte Ergebnisse hervor. Denn auf Schützenhilfe aus der erweiterten Nachbarschaft durfte Arminia nicht zählen: Der SC Paderborn unterlag bei Jahn Regensburg nach einem rätselhaften schwachen Auftritt mit 0:1. Und wer traf? Na klar: Prince Osei Owusu, der seine Schuhe nicht nur für den SCP, sondern auch für die Arminen schnürte. Regensburg jubelte über den zweiten Sieg in Folge, den Status quo von 26 Punkten und ist damit an Bielefeld vorbeigestürmt. Arminia, Braunschweig und Rostock nur durch Tore getrennt Wieder gleichauf mit Arminia ist Eintracht Braunschweig. Dort kürte sich Jannis Nikolaou zum Derbyhelden, das goldene Tor in der 90. Minute bescherte ein hochverdientes 1:0 über ganz schwache Hannoveraner. Und damit auch die Befreiung, die der BTSV beim 3:3-Remis trotz ähnlicher Dominanz gegen Arminia Bielefeld vor zwei Wochen noch verpasst hatte. So begrüßen sich die Kellerkinder zum tabellarischen Gruppenkuscheln: Arminia (15.), Braunschweig (16.) und Rostock (17.) stehen allesamt bei 25 Punkten. Regensburg als 14. bei 26 Zählern. Und nur Schlusslicht Sandhausen lässt allmählich abreißen, 21 Punkte lassen den Abstieg nach elf Jahren Zweitklassigkeit wahrscheinlich werden. Bis zum 10. Rang, auf dem die im neuen Jahr noch sieglosen Hannoveraner (31 Punkte) stehen, müssen die Klubs nun um den Zweitliga-Verbleib zittern. Dazu zählen weiterhin Greuther Fürth (30), das 3:0 über den 1. FC Magdeburg siegte, der 1. FC Nürnberg (29) und eben Magdeburg (28) auf den Rängen 11 bis 13.