Bielefeld. Nervosität? Nö. Lethargie? Keineswegs. Trainer Uwe Koschinat gefiel, was seine Mannschaft in den Tagen vor dem so wichtigen Spiel gegen den SC Paderborn angeboten hatte. Und er gab zu: „Das Kaiserslautern-Spiel hat dabei sicherlich geholfen. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie stressresistent ist.“ Wenn ein Sieg, der in der siebten Minute der Nachspielzeit errungen wurde, nicht den finalen Motivations- und Glaubensschub verleiht, was dann? Doch allein das wird Arminia Bielefeld am Samstag womöglich nicht genügen. „Rote Bäckchen“ erhalte Koschinat bei der Gegnervorbereitung, verriet dieser. Weil der SCP so viele Stärken habe, weil er so schwer ausrechenbar sei, weil der Spielansatz stimme und es darüber hinaus „sehr viele gute Individualisten gibt“. Eine Mordsaufgabe für den DSC, dem – so zumindest ist man es unter Koschinat von ihm gewohnt – sein Heil in der Offensive sucht. Neun Spiele unter dem 51-Jährigen endeten stets mit Toren auf beiden Seiten, die Chancen, dass sich diese kuriose Serie fortsetzt, sind hoch. „Der SCP zeichnet sich in den vergangenen Jahren vor allem darüber aus, dass die Personalauswahl einer Spielidee folgt, und die mutig, aktiv und ballbesitzorientiert“, lobt Koschinat. „Ihnen sind sehr viele gute Transfers gelungen.“ Er ziehe den Hut davor, was in Paderborn geleistet würde. Koschinats Grund für Wechsel in der Arminia-Startelf "Sie ist eine absolute Topmannschaft, die in ganz vielen statistischen Teilbereichen vorn liegt", sagte Koschiant weiter. "Da ist es fast unlogisch, dass sie nicht unter den ersten drei sind." Von seinem Amtskollegen Lukas Kwasniok, der beim Drittligisten 1. FC Saarbrücken einst sein Vorgänger war, hat er ebenfalls eine ganz hohe Meinung: "Es ist inhaltlich sehr stark und in ganz vielen Teilbereichen fast schon revolutionär. Aber das ist typisch für ihn." Pieringer, Conteh, Justvan, Muslija – der Paderborner Attributmix reicht von Technik, Schnelligkeit und Wucht bis zur Übersicht. Damit könne die Paderborner Spielweise kaum konträrer zu jener des 1. FC Kaiserslautern sein, meinte Koschinat. „Das ist ein logischer Grund, die Startelf zu verändern.“ Doch gab diese, insbesondere mit ihrer sehr lebendigen ersten Halbzeit auf dem Pfälzer Betzenberg, dazu überhaupt einen Anlass? Zur Verfügung stehen jedenfalls alle abseits der beiden Langzeitverletzten Guilherme Ramos und Masaya Okugawa, auch Sebastian Vasiliadis hat sich fitgemeldet. Aufpassen muss hingegen ein Quartett: Bastian Oczipka, Andrés Andrade Jomaine Consbruch und Fabian Klos droht die 5. Gelbe Karte und damit eine Sperre im möglichen Entscheidungsspiel am kommenden Sonntag in Magdeburg. Die mögliche Arminia-Startelf: Fraisl – Klünter, Jäkel, Andrade, Oczipka – Prietl, Vasiliadis – Lasme, Consbruch, Hack – Klos