Bielefeld. Die Ereignisse beim Relegationshinspiel zwischen Arminia Bielefeld und dem SV Wehen Wiesbaden auf und neben dem Rasen wirken nach. Inzwischen untersucht der DFB-Kontrollausschuss die Vorfälle. Das meldete die Deutsche Presse-Agentur am Samstagnachmittag. Arminia Bielefeld droht eine drastische Bestrafung durch den Deutschen Fußball-Bund. Allerdings aufgrund der Kürze der Zeit wohl nicht schon im Rückspiel am Dienstag (20.45 Uhr). Schon unmittelbar nach Spielschluss hatte der DSC mitgeteilt: "Wir können uns für die Geschehnisse auf und neben dem Platz nur entschuldigen. Es gehört zu unserer Verantwortung, alles gründlich aufzuarbeiten und dann auch nach Kenntnis aller Ereignisse einzuordnen." Am Samstagmittag gab der Verein dann ein längeres Statement zu den Vorfällen ab. Der Abend in Wiesbaden sei "sportlich desillusionierend" gewesen. Die Darbietung der Spieler sei keine Grundlage gewesen, um ein Spiel zu gewinnen und als "ernstzunehmender Gegner auf dem Platz zu stehen". Die Fans seien "maximal enttäuscht" worden. Die Niederlage habe in der Art und Weise, wie sie zu Stande kam, "emotional deutlich Wirkung gezeigt". Damit waren die Ausschreitungen im Gästeblock gemeint. Während des Spiels waren immer wieder Bengalische Feuer und andere Pyrotechnik im Bielefelder Block entzündet worden. Schließlich flogen auch Böller, Rauchbomben und Leuchtraketen auf den Platz. Schiedsrichter Benjamin Brand unterbrach das Spiel in der 82. Minute, ein Abbruch der Partie stand im Raum. DSC-Anhänger versuchten, ein Tor zum Stadioninnenraum aufzubrechen. "Zu den inakzeptablen Grenzüberschreitungen von Personen im Gästeblock stellen wir fest: Wir distanzieren uns von jeder Form von Gewalt, wir verurteilen das Abschießen von Leuchtraketen aus dem Block und das Zünden bzw. Werfen von Böllern auf den Platz", teilte Arminia mit und entschuldigte sich bei Wehen Wiesbaden. "Dieses Verhalten diskreditiert das Fairplay und es passt nicht zu unserem Verständnis, wie wir in der Gesellschaft und beim Fußball miteinander umgehen wollen." Arminia kündigt Konsequenzen an Der Verein bedankte sich beim Schiedsrichterteam und den weiteren Verantwortlichen von DFL und DFB, "in einer hochangespannten Situation besonnen agiert zu haben und stets im Sinn gehabt zu haben, das Spiel nach der Unterbrechung auch über die volle Spielzeit fortzuführen und nicht abbrechen zu müssen." Zudem verdienten Arminen, die deeskalierend agieren und auf andere einwirken wollten, Respekt. Sie hätten Haltung bewiesen. Einen großen Anteil daran, dass das Spiel nach der Unterbrechung noch zu Ende geführt werden konnte, hatte Arminias Kapitän Fabian Klos. Er suchte das Gespräch mit dem Gästeblock. Dem 35-Jährigen, der seit zwölf Jahren das DSC-Trikot trägt, gingen die Ereignisse sehr nahe. Fassungslos und mit Tränen in den Augen stand er auf dem Rasen. Nach Abpfiff rang er bei den Medien mit seinen Emotionen. "Der DSC-Rekordspieler war auch gestern ein Muster an Vorbild, indem was er tat, indem was er sagte und ganz bestimmt auch indem, was er mit seinen Emotionen nach außen trug. Unser Dank gilt Fabi für sein Auftreten im Dialog mit Fans, Schiedsrichtern, Gegnern und Öffentlichkeit" stellte der Verein heraus. Der DSC kündigte Konsequenzen an: "Was am Freitagabend geschehen ist, werden wir gemeinsam mit den zuständigen Instanzen und Behörden sorgfältig aufarbeiten und Ermittlungen unterstützen." Es gelte zudem, Haltung im sportlichen Wettbewerb zu zeigen, wenn am Dienstag (20.45 Uhr) das Rückspiel in der Schüco-Arena stattfindet.