Humphreys ist bereit 90 Minuten vor dem Anpfiff des Zweitligaspiels beim Karlsruher SC hatte der SC Paderborn am Freitag vermeldet, dass Innenverteidiger Bashir Humphreys vom englischen Erstligisten FC Chelsea ausgeliehen wird. Und theoretisch hätte der 19-Jährige bereits zum Einsatz kommen können, denn um 17.30 Uhr erhielt er die dafür notwendige Spielberechtigung. Doch die KSC-Partie kam für Humphreys verständlicherweise doch etwas zu früh, wenngleich er am Freitagabend bereits im Karlsruher Wildpark war, um den 1:0-Erfolg seiner neuen Teamkollegen live mitzuerleben. Am Samstag trainierte der ehemalige englische Junioren-Nationalspieler dann erstmals mit. Und vermutlich wird er schon am Dienstag beim DFB-Pokal-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart (18 Uhr) im 20er-Kader stehen. "Ich habe noch nie einen so beidfüßigen Spieler wie ihn gesehen. Bei ihn erkennst du nicht, was sein besserer und was sein schlechterer Fuß ist", urteilt SCP-Coach Lukas Kwasniok über seinen Neuzugang, der zumindest vorerst nur bis Saisonende ausgeliehen ist. "Er beweist Mut in seinem Spiel, aber auch in seinem Leben", ergänzt Kwasniok. Schließlich hätte Humphreys angesichts diverser Angebote von englischen Klubs auch in der Heimat bleiben können. "Aber Bash hat den mutigen Weg gewählt und sich für den großen SC Paderborn entschieden", so der SCP-Cheftrainer mit einem Augenzwinkern. Sowohl Kwasniok als auch Sportchef Benjamin Weber sind zuversichtlich, dass Humphreys an der Pader keine große Anlaufzeit benötigt, sondern sofort weiterhelfen kann. Platte hat Rücken Ob Felix Platte am Dienstag im Pokal gegen Stuttgart im Paderborner Aufgebot stehen kann, ist dagegen fraglich. Der 26-jährige Stürmer musste jedenfalls aufgrund von Rückenbeschwerden auf das Gastspiel in Karlsruhe verzichten. Schon am Mittwoch hatte Platte über ein Zwicken im Rücken geklagt. "Er hat aber normal weitertrainiert", berichtet Lukas Kwasniok. Doch nach dem Abschlusstraining am Donnerstag signalisierte der SCP-Torjäger, dass es keinen Sinn macht. Und so fiel nach Marvin Pieringer auch der zweite großgewachsene Angreifer aus. Pieringer, der in Karlsruhe ein Gelb-Rot-Sperre absaß, wird aber gegen Stuttgart spielen können. Ofori ist weiter auf der Suche Abgesehen von Platte und Pieringer waren noch fünf weitere SCP-Profis in Paderborn geblieben. So hatten Jasper van der Werff, Neuzugang Niclas Nadj, Kelvin Ofori sowie die beiden Torhüter Leo Zingerle und Moritz Schulze den Sprung in den 20er-Kader verpasst. Für Ofori wird weiterhin ein Abnehmer gesucht. Auch der ausländische Verein, bei dem sich der 21-jährige Mittelfeldspieler zu Wochenbeginn vorgestellt hatte, ist laut Sportchef Benjamin Weber weiter eine Option. Das Transferfenster schließt am Dienstag, 31. Januar, um 18 Uhr. Training in Baden Eigentlich machen sich die SCP-Kicker nach einem Auswärtsspiel flugs auf die Rückreise in die Heimat. Nach dem 1:0 beim KSC blieb der Paderborner Tross aber eine weitere Nacht in Karlsruhe. SCP-Coach Lukas Kwasniok wollte vermeiden, dass seine Schützlinge erst mitten in der Nacht ins Bett kommen. Schließlich sollte am Samstag trainiert werden. Eben jene Übungseinheit fand in Karlsruhe statt. Auf einen freien Sonntag mussten die SCP-Fußballer ebenfalls verzichten, weil dann wieder in Paderborn trainiert wurde. "Schließlich haben wir lange genug Pause gehabt", so Kwasniok. Und die Zeit bis zum Pokalspiel gegen Stuttgart ist bekanntlich knapp. Stuttgarter Ärger über Schiedsrichter Pokalgegner VfB Stuttgart war am Freitagabend ebenfalls im Einsatz, kassierte dabei aber das nächste Frusterlebnis. So verlor der abstiegsbedrohte Erstligist trotz guter Leistung mit 1:2 (0:1) bei RB Leipzig. Die stark ersatzgeschwächten Schwaben hatten dabei den besseren Start erwischt, gerieten dann aber durch einen höchst fragwürdigen Freistoß in Rückstand. Wataru Endo hatte Leipzigs Dani Olmo den Ball abgeluchst, doch Schiedsrichter Felix Zwayer entschied auf Foul. Dominik Szoboszlai trat zum Freistoß an, VfB-Keeper Florian Müller patzte und Leipzig führte nach 25 Minuten mit 1:0. "Eine bessere Balleroberung im Gegenpressing gibt es nicht. Ich habe noch nie gesehen, wie man da abpfeifen kann. Dazu fällt mir nicht viel ein", ärgerte sich Stuttgarts Trainer Bruno Labbadia über die Entscheidung des Referees. Nach der Pause erhöhte Szoboszlai auf 2:0 (49.), ehe der Ex-Paderborner Chris Führich mit einem verwandelten Handelfmeter (69.) den 2:1-Endstand markierte. Nach dieser unglücklichen Niederlage stecken die Schwaben weiter tief im Tabellenkeller fest. Gonther ist nun ein Experte Ein ehemaliger Spieler des SC Paderborn ist nun für den Pay-TV-Sender Sky im Einsatz. So fungierte Sören Gonther am Freitag bei der Übertragung der Zweitligapartien erstmals als Sky-Experte. Im Interview mit "Skysport.de" blickte der 36-Jährige, der derzeit noch vereinslos ist, zuvor auch auf seine Zeit beim SCP zurück. "In Paderborn bin ich Profi geworden. In dieser Zeit sind ganz dicke Freundschaften entstanden", erklärte Gonther, der beispielsweise noch mit Sören Brandy, Markus Krösche, Thomas Bertels und Physio Jörg Liebeck im engen Kontakt steht. Fürs aktuelle SCP-Team hat der aus Nordhessen stammende Innenverteidiger viel Lob parat. "Der Kader ist sehr gut zusammengestellt und man sieht ganz deutlich die Handschrift von Trainer Lukas Kwasniok", urteilte Gonther. Bei der Frage, welcher Coach ihn zu seiner SCP-Zeit am meisten beeindruckt hatte, musste der neue Sky-Experte nicht lange überlegen: "Roger Schmidt ist ein top Trainer. Er war vielleicht der kompletteste Coach, den ich beim SCP hatte." Koray Dag kehrt zum SCP zurück Koray Dag war im vergangenen Sommer eines von diversen SCP-Talenten, die von der Pader zum Drittligisten SC Verl wechselten. Doch ab sofort kickt der 19-jährige Stürmer wieder für die U21 des SCP. So war Dag am Freitagabend bereits im Testspiel der Paderborner Reserve gegen den Landesligisten SuS Bad Westernkotten im Einsatz, um prompt einen Treffer zum 3:0-Erfolg beizutragen. Der ehemalige türkische Junioren-Nationalspieler hatte bereits von 2017 bis 2022 für den SCP-Nachwuchs gespielt, ehe es ihn nach Verl zog. Dort kam Dag in der Hinrunde aber nur zu einem Drittliga-Kurzeinsatz. Ansonsten spielte er für die Verler Westfalenliga-Reserve, für die er in 15 Spielen stolze zwölf Tore erzielte. Ein Paderborner ersetzt einen Paderborner Die Torhüter Till Brinkmann (27) und Robin Brüseke (29) haben einiges gemeinsam. Beide sind gebürtige Paderborner. Beide kickten einst für den SC Paderborn. Und beide stehen nun bei RW Ahlen unter Vertrag. So heuerte Brinkmann am Donnerstag beim Regionalligisten von der Werse an. Der 27-Jährige, der bis zum vergangenen Sommer in Diensten von Energie Cottbus gestanden hatte, ist damit nicht mehr länger vereinslos. Grund für Brinkmanns Verpflichtung ist die Verletzung von Robin Brüseke, der zu Saisonbeginn vom SC Verl zu den Rot-Weißen gewechselt war. Der Ahlener Stammkeeper musste sich einer Hand-OP unterziehen. Wie lange Brüseke ausfällt, ist noch unklar.