Paderborn. Dem SC Paderborn fehlten am Dienstagabend nur wenige Minuten, um zum dritten Mal in seiner Vereinsgeschichte ins DFB-Pokalviertelfinale einzuziehen. So führte der Zweitligist vor 15.000 Zuschauern in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena gegen den Erstligisten VfB Stuttgart bis zur 86. Minute mit 1:0. Doch dann erlebten die Hausherren noch ein Drama. Zunächst glich der VfB durch Neuzugang Dias zum 1:1 aus. Und in der letzten Minute der Nachspielzeit köpfte Guirassy die Schwaben in die nächste Runde. Bitterer kann ein Pokal-Aus kaum sein. Beim SCP stand der erst am Freitag verpflichtete Innenverteidiger Bashir Humphreys in der Startelf. Zudem rückten Uwe Hünemeier, Maxi Rohr und Marvin Pieringer im Vergleich zum 1:0-Sieg beim KSC in die Anfangsformation. Conteh, Klefisch, Muslija und Müller mussten dafür auf der Bank Platz nehmen und sahen von dort einen Blitzstart ihrer Mannschaft. So gingen die Hausherren bereits nach 182 Sekunden durch ein kurioses Eigentor aus 48 (!) Metern in Führung. VfB-Verteidiger Konstantinos Mavropanos spielte von der Außenlinie aus einen viel zu scharfen und viel zu unplatzierten Rückpass auf seinen Torhüter. Und der Ball flog an VfB-Keeper Florian Müller vorbei ins Netz. Gäste suchten die schnelle Antwort Die Gäste suchten die schnelle Antwort und fanden sie fast. SCP-Torwart parierte einen Freistoß von Serhou Guirassy (10.). Ein abgefälschter Schuss des Ex-Paderborners Chris Führich ging nur knapp am Tor vorbei (12.). Und auch ein Versuch von Atakan Karazor aus 17 Metern war nicht ohne (13.). Stuttgart war klar spielbestimmend und hatte mehr als 70 Prozent Ballbesitz. Doch bis zur Pause sollten die Schwaben nur noch selten halbwegs gefährlich werden. Paderborns Defensive hatte das Geschehen nach einer Viertelstunde gut im Griff. Bei gegnerischem Ballbesitz formierte sich schnell eine Fünfer-Abwehrkette. Davor bildeten Rohr und Schallenberg eine Doppel-Sechs. Dies alles ging allerdings zu Lasten der Offensive. Der SCP lauerte auf Umschaltaktionen, von denen es bis zum Halbzeitpfiff aber nur sehr wenige gab. So wurde nach 45 Minuten kein Paderborner Torschuss notiert. Dank Mavropanos stand es dennoch 1:0. VfB-Coach Bruno Labbadia reagierte und brachte zur zweiten Hälfte Last-Minute-Neuzugang Genki Haraguchi. Beim SCP kamen derweil nach knapp einer Stunde Klefisch und Conteh für Rohr und Pieringer. Und der pfeilschnelle Conteh hatte auch prompt nach einem feinen Steilpass von Obermair die Chance zum 2:0. Die Stuttgarter ließen derweil weiter Ball und Gegner laufen, doch im letzten Drittel fehlten meistens die Ideen und die letzte Konsequenz. In der 70. Minute haben die Schwaben Glück Und in der 70. Minute hatten die Schwaben großes Glück, dass der kurz zuvor eingewechselte Felix Platte nach einem sehenswerten Konter über Conteh und Leipertz eine Direktabnahme aus sieben Metern übers Stuttgarter Gehäuse drosch. Auf der Gegenseite konnte Guirassy eine scharfe Führich-Flanke nicht im Tor unterbringen (76.). Doch in der 86. Minute kam der harmlose VfB doch noch zum Ausgleich. Der eingewechselte Neuzugang Gil Dias schlenzte das Leder zum 1:1 ins linke obere Eck. Und es kam noch schlimmer für die wackeren Paderborner. Guirassy köpfte eine Stenzel-Ecke in de fünften Minute der Nachspielzeit zum 1:2-Endstand ein. Der Traum vom Viertelfinale war zerplatzt. Stattdessen feierten die Schwaben.