Brüssel/Redmond - Microsoft geht nach Wettbewerbs-Beschwerden auf europäische Cloud-Anbieter zu. Unter anderem soll es für sie einfacher werden, in ihren Rechenzentren Microsofts Cloud-Angebote wie die Bürosoftware-Apps von Office 365 zu hosten.<br /><br />Auch sollen Kunden in Europa mehr Flexibilität bei den Lizenzbedingungen bekommen, wie Microsoft am Mittwoch mitteilte.<br /><br />Die Änderungen folgen auf eine Beschwerde des europäischen Cloud-Anbieters OVH bei der EU-Kommission in Brüssel. OVH sah sich durch die Lizenzbedingungen benachteiligt, da sie es günstiger machten, Microsofts Dienste mit der konzerneigenen Cloud-Plattform Azure zu betreiben als mit Infrastruktur anderer Anbieter. Die Maßnahmen gelten ausschließlich für europäische Cloud-Anbieter - und ausdrücklich nicht für Microsofts große Cloud-Rivalen Amazon und Google.<br /><br />Dem europäischen Cloud-Anbieter-Verband Cispe (Cloud Infrastructure Services Providers in Europe) gehen Microsofts Änderungen nicht weit genug. Die Initiative «trägt nicht dazu bei, die wettbewerbswidrige Bündelung von Produktivitätssoftware mit Cloud-Infrastrukturdiensten zu beenden», kritisierte Cispe-Generalsekretär Francisco Mingorance. Er rief die EU-Kommission deshalb auf, ihre Untersuchung im Interesse europäischer Cloud-Kunden fortzusetzen.<br /><br />Der Microsoft-Manager Brad Smith betonte zugleich, die am Mittwoch angekündigten Maßnahmen würden nicht die letzten Schritte sein.<br /><br />© dpa-infocom, dpa:220518-99-341370/3