Faeser zu Mölln: Mit Härte gegen rassistische Hetze vorgehen

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In der Nacht zum 23. November 1992 hatten zwei Neonazis Brandsätze auf zwei von türkischen Familien bewohnte Häuser in der Altstadt geworfen. Dabei wurden die 51 Jahre alte Bahide Arslan sowie ihre Enkelinnen Yeliz Arslan (10) und Ay?e Yilmaz (14) getötet. - © Rolf Rick/dpa
In der Nacht zum 23. November 1992 hatten zwei Neonazis Brandsätze auf zwei von türkischen Familien bewohnte Häuser in der Altstadt geworfen. Dabei wurden die 51 Jahre alte Bahide Arslan sowie ihre Enkelinnen Yeliz Arslan (10) und Ay?e Yilmaz (14) getötet. (© Rolf Rick/dpa)

30 Jahre nach dem Brandanschlag in Mölln hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser dazu aufgerufen, entschieden gegen Rassismus vorzugehen. Die Tat der Rechtsextremisten sei nicht aus dem Nichts gekommen, schrieb Faeser am Mittwoch auf Twitter. «Die Hetze gegen Menschen anderer Herkunft bereitete ihr den Boden.» Der Mord bleibe Mahnung, entschieden und mit Härte gegen rassistische Hetze und Gewalt vorzugehen.

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Die rassistischen Brandanschläge von Mölln mit drei Toten jähren sich zum 30. Mal. In der Nacht zum 23. November 1992 hatten zwei Neonazis Brandsätze auf zwei von türkischen Familien bewohnte Häuser in der Möllner Altstadt geworfen. Dabei wurden die 51 Jahre alte Bahide Arslan sowie ihre Enkelinnen Yeliz Arslan (10) und Ay?e Yilmaz (14) getötet. Neun weitere Menschen wurden verletzt. Die Stadt in Schleswig-Holstein erinnert an diesem Mittwoch mit einem Gedenkgottesdienst und Kranzniederlegungen an den beiden Anschlagsorten an die Ereignisse, die bis heute bundesweit für Erschütterung sorgen.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) schrieb am Mittwoch auf Twitter, der rassistische Brandanschlag habe damals das Vertrauen vieler Menschen mit Migrationsgeschichte in die deutsche Gesellschaft und Politik erschüttert. Er werde nie vergessen, «dass auch meine Eltern damals überlegten, für «Notfälle» eine Leiter am Fenster anzubringen.»

Grünen-Chef Omid Nouripour erklärte, der Anschlag stehe auch für ein Versagen beim Umgang mit Opfern und Angehörigen von Rechtsterrorismus in Deutschland. Die Ampel-Koalition wolle eine Koordinierungsstelle für Opfer- und Angehörigenhilfe ausbauen und Geld für die Einrichtung eines Dokumentationszentrums zur rechten Terrorgruppe NSU und eines Archivs zum Rechtsterrorismus bereitstellen. «Wir sind es den Opfern und ihren Angehörigen schuldig, alles daran zu setzen, die Erinnerung wachzuhalten und Rechtsextremismus entschieden zu bekämpfen.»


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