Auftragsmord und Sprengstoff - Durchsuchungen im Ruhrgebiet

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Ein Streifenwagen der Polizei steht mit Blaulicht an einem Einsatzort. - © Christophe Gateau/dpa/Symbolbild
Ein Streifenwagen der Polizei steht mit Blaulicht an einem Einsatzort. (© Christophe Gateau/dpa/Symbolbild)

Bei Hausdurchsuchungen Mitte Oktober im Ruhrgebiet ging es um einen geplanten Auftragsmord und den Handel mit Sprengstoff. Das hat Landesjustizminister Benjamin Limbach (Grüne) am Mittwoch im Rechtsausschuss des Landtags mitgeteilt. Einem von fünf Beschuldigten im Alter zwischen 30 und 64 Jahren werfen die Ermittler vor, im April 2022 Kontakte in Essen gesucht zu haben, um einen Bekannten töten zu lassen. Dabei sei ein Sprengsatz zum Preis von knapp 15.000 Euro verkauft worden, der aus einer Wohnung in Herne abgeholt und dem Käufer übergeben wurde. Der Sprengsatz war mit einem Handy als Zünder verbunden. Beim ersten Klingeln hätte der Sprengsatz ausgelöst, berichtet Limbach den Ausschussmitgliedern.

In der Folge seien weitere Sprengsätze angeboten worden, aber ohne Erfolg. Vom Anwerben des Auftragsmörders wurde dann abgesehen. Am 17. Oktober wurden in Herne und Essen Wohnungen durchsucht und baugleiche Sprengsätze entdeckt. Bei weiteren Durchsuchungen in insgesamt sieben Objekten wurden Schusswaffen, Munition, Drogen und unversteuerte Zigaretten entdeckt.

Gegen drei der Männer wurden Haftbefehle erlassen, ein zuvor Tatverdächtiger wurde wieder aus der Haft entlassen. Nach jetzigem Ermittlungsstand geht die Polizei von organisierter Kriminalität aus. Einen politischen Hintergrund sehen die Ermittler laut Limbach nicht.

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