Tausende Menschen haben am Samstag in den beiden größten Städten in Nordrhein-Westfalen ihre Solidarität mit den Protestierenden im Iran bekundet. In Köln begannen am Nachmittag in der Innenstadt drei Demonstrationen, darunter am Heumarkt und am Roncalliplatz. Insgesamt seien 6000 Teilnehmende angemeldet worden, erklärte ein Sprecher der Polizei. Rund 1600 statt ursprünglich 500 angemeldeter Menschen fanden sich laut Polizei allein am Roncalliplatz ein und schlossen sich nach Abschluss ihres Aufzugs der Veranstaltung am Heumarkt an. Die Kölner Polizei sprach von insgesamt mehreren Tausend Demonstrierenden. In Köln hatten Demonstrierende unter anderem Transparente mit dem Protestslogan «Frau. Leben. Freiheit.» dabei. Auf anderen Transparenten war in Köln «Justice for Iran«, «Free Iran» oder auch «Nieder mit der Diktatur» zu lesen. In Düsseldorf gingen ebenfalls zahlreiche Menschen auf die Straße, um Solidarität mit den Protestierenden im Iran zu bekunden. Nachdem der Veranstalter zunächst 750 Teilnehmende angemeldet hatte, zogen am Samstagnachmittag laut Polizei ungefähr 3000 Menschen durch die Düsseldorfer Innenstadt. Auch dieser Aufzug sei friedlich und ohne besondere Vorkommnisse verlaufen, sagte ein Sprecher der Polizei. Der Auslöser für die Massenproteste im Iran war im September der Tod der 22-jährigen iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Sittenpolizei hatte die junge Frau festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Seit ihrem Tod protestieren landesweit Tausende Menschen gegen den repressiven Kurs der dortigen Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem. Die Vereinten Nationen haben sich «zunehmend besorgt» über Berichte von Toten bei den Protesten im Iran gezeigt.