Die Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen ist im dritten Quartal laut einer Schätzung des Münchner Ifo-Instituts im Vergleich zum zweiten Quartal um 2,8 Prozent geschrumpft. Als Hauptgrund sieht Ifo-Forscher Robert Lehmann einen kräftigen Produktionsrückgang in energieintensiven Wirtschaftsbereichen wie etwa der Stahlindustrie infolge hoher Energiekosten. Der bundesweite Durchschnitt liegt bei 0,3 Prozent Wachstum im Vergleich zum Vorquartal, wie das Statistische Bundesamt vergangene Woche berichtet hatte. Die Ifo-Forscher stellten in ihrer Mittwoch veröffentlichten Mitteilung fest, dass sich die Wirtschaft in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich entwickelt habe. So nehmen sie etwa für das dritte Quartal in Schleswig-Holstein ein Wachstum von 2,4 Prozent an. Deutlich überdurchschnittliches Wachstum gab es demnach auch in Rheinland-Pfalz mit 1,8 Prozent, Hamburg mit 1,6, Bremen mit 1,3, Berlin mit 1,2 und Hessen mit 1,1 Prozent. Deutlich unterdurchschnittlich entwickelte sich die Wirtschaft dagegen - neben NRW - in Mecklenburg-Vorpommern mit minus 1,4 Prozent sowie Sachsen-Anhalt (minus 0,9 Prozent) und Bayern (minus 0,8 Prozent). Basis der Schätzung ist eine neue Methode des Ifo, die auf den Daten des Statistischen Bundesamtes für Gesamtdeutschland beruht. «Erstmals errechnen wir Vierteljahreszahlen für die Länder, kurz nach der Zahl für den Bund», sagte Lehmann. «Bislang gab es nur Zahlen für ganze Kalenderjahre, und das mit einiger Verzögerung.»