In der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie will IG Metall ihre Streikaktionen in der kommenden Woche fortsetzen. Am Montag seien Warnstreiks in rund 70 Betrieben geplant, kündigte die Gewerkschaft am Freitag in Düsseldorf an. In NRW sind in der Branche rund 700.000 Menschen beschäftigt. Im aktuellen Tarifstreit war am Donnerstagabend in NRW auch die vierte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die IG Metall machte die Arbeitgeberseite dafür verantwortlich und sprach von «verantwortungsloser Unbeweglichkeit». Die Arbeitgeber erklärten, dass die Gespräche «zwar durchaus konstruktiv, aber zugleich sehr schwierig» gewesen seien. Ein neuer Verhandlungstermin wurde zunächst nicht vereinbart. Auch am Freitag gab es Warnstreiks in NRW. Daran beteiligten sich laut Gewerkschaft mehr als 700 Beschäftigte aus zehn Betrieben. Insgesamt hätten sich seit Ende der Friedenspflicht in NRW mehr als 72 000 Beschäftigte aus 578 Betrieben an Warnstreiks beteiligt. Die Gewerkschaft kündigte an, dass der IG Metall-Vorstand am Montagabend über das weitere Vorgehen in der Tarifrunde entscheiden will. «Sollte es am Wochenende keine Signale geben, dass die Arbeitgeber sich in der kommenden Woche endlich bewegen werden, ist die Eskalation der Tarifrunde vorprogrammiert», hieß es in einer Mitteilung. «Es wird höchste Zeit, dass die Arbeitgeber sich bewegen. Andernfalls stehen die Bänder und Anlagen bald für längere Zeit still», sagte der Bezirksleiter der IG Metall NRW, Knut Giesler, der auch Verhandlungsführer ist. NRW-Metallarbeitgeberpräsident und Arbeitgeber-Verhandlungsführer Arndt G. Kirchhoff betonte, dass die Verhandlungssituation insgesamt zwar schwierig sei, «aber auch nicht festgefahren». Mit dem in der dritten Verhandlungsrunde vorgelegten Angebot hätten die Arbeitgeber den «tarifpolitischen Werkzeugkasten» weit geöffnet. Mit einer «pfiffigen Kombination» aller Instrumente müsse eine rasche und tragfähige Einigung ohne weitere Eskalation möglich sein. Kirchhoff verwies auf einen im Tarifgebiet Baden-Württemberg bereits vereinbarten fünften Verhandlungstermin am 17. November. Die Arbeitgeber hatten in den bundesweit regional geführten Verhandlungen jeweils Einmalzahlungen von 3000 Euro und bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten. Die IG Metall verlangt für einen Zeitraum von zwölf Monaten dauerhaft acht Prozent mehr Geld für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten.