Im Tarifkonflikt der nordrhein-westfälischen Metall- und Elektroindustrie will die IG Metall eine Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg. Dafür habe sich die Tarifkommission ausgesprochen, teilte die Gewerkschaft am Freitag in Düsseldorf mit. Die Übernahmeverhandlung mit dem Arbeitgeberverband Metall NRW finde kommenden Dienstag (22. November) statt. «Der Pilotabschluss bringt in einer schwierigen Zeit deutlich mehr Geld ins Portemonnaie der Beschäftigten», erklärte der Bezirksleiter der IG Metall NRW und Verhandlungsführer Knut Giesler, laut der Mitteilung. Die steuerfreie Inflationsprämie führe schnell zu Entlastungen, und die tabellenwirksame Erhöhung stärke nachhaltig die Kaufkraft. Der Präsident der Metall-Arbeitgeber NRW, Arndt G. Kirchhoff, sprach von einem «schmerzhaften Kompromiss», der manches Unternehmen an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit bringen werde. «Eindeutig positiv ist aber die lange Laufzeit, die unseren Unternehmen 24 Monate Planungssicherheit gibt.» Im baden-württembergischen Ludwigsburg hatten sich am frühen Freitagmorgen Arbeitgeber und Gewerkschaft in einer fünften Verhandlungsrunde auf einen Abschluss geeinigt. Das Tarifwerk sieht für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche Lohnsteigerungen von 5,2 Prozent zum Juni 2023 und weiteren 3,3 Prozent ab Mai 2024 bei einer Laufzeit von 24 Monaten vor. Anfang 2023 und Anfang 2024 erhalten die Beschäftigten jeweils 1500 Euro als steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie. Bis zu der Verhandlung am Donnerstag hatten sich laut Gewerkschaft bundesweit rund 900.000 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt. Allein in NRW zählte die IG Metall mehr als 126.000 Beschäftigte aus über 1000 bestreikten Betrieben.