Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen für Frauenrechte geworben. «Im Iran gehen mutige Frauen auf die Straße, um für ihre Rechte und ihre Freiheit zu kämpfen. Dass sie dafür um ihr Leben fürchten müssen, bedroht werden und Gewalt erfahren, entsetzt uns alle», sagte der Politiker anlässlich des Aktionstages am Freitag. «Jede Frau hat das Recht, ohne Angst und in voller Selbstbestimmung zu leben - im Iran und im Rest der Welt.» NRW-weit waren für den Freitag eine Reihe von Aktionen geplant. So setzte die Stadt Düsseldorf mit einer orangenen Bank mit dem Schriftzug «No Violence - kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen» ein Zeichen. Sie stand an dem Tag in der Innenstadt und soll künftig an verschiedenen öffentlichen Orten unter anderem in den Stadtbüchereien zusammen mit Info-Material platziert werden. Die Farbe Orange symbolisiere eine Zukunft ohne Gewalt gegen Frauen, teilte die Landeshauptstadt mit. Außerdem sollten Flaggen an dem Aktionstag auf das bundesweite Hilfetelefon «08000116016» hinweisen. «Jede dritte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt. Gewalt trifft Menschen jeden Alters und aller sozialen Schichten - und sie passiert überall», erklärte Familienministerin Josefine Paul (Grüne). Wie einen Tag zuvor im Landtag versicherte Paul, dass das Land NRW das Schutz- und Hilfesystem für von Gewalt betroffene Frauen ausbauen werde. Der Schutz vor Gewalt sei eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. «Dabei stehen wir solidarisch an der Seite der mutigen Iranerinnen, die für ihr Recht auf Selbstbestimmung kämpfen.» Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) nahm am Aktionstag Bezug auf die Proteste im Iran. «Seit Wochen begleiten uns die schrecklichen Meldungen aus dem Iran, wo seit dem brutalen Tod von Jina Mahsa Amini insbesondere Frauen und Mädchen unter Lebensgefahr protestieren», erklärte er. Der Landesintegrationsrat NRW verwies darauf, dass hier lebende Frauen und Mädchen mit internationaler Familiengeschichte doppelt gefährdet seien, Opfer von diskriminierender Gewalt zu werden. In ihrem Lebensalltag seien sie gleichermaßen von sexistischer wie auch von rassistischer Diskriminierung betroffen und dadurch besonders geschwächt, erklärte der Vorsitzende des Landesintegrationsrates NRW, Tayfun Keltek. Diese Frauen und Mädchen müssten nicht nur besonders geschützt, sondern auch besonders gestärkt werden.