Auch die Bauwirtschaft in Nordrhein-Westfalen bekommt die Auswirkungen der aktuellen Krisen deutlich zu spüren. «In allen Sparten verzeichnet die Branche in den ersten neun Monaten dieses Jahres einen deutlichen Auftragsrückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum», sagte die Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbands Nordrhein-Westfalen, Beate Wiemann, am Donnerstag in Düsseldorf. Für den Zeitraum Januar bis September 2022 verzeichneten die Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten des Bauhauptgewerbes in Nordrhein-Westfalen nach Angaben des Verbandes beim Auftragseingang zwar nominal noch ein Umsatzplus von 8,4 Prozent: Preisbereinigt bedeute dies jedoch ein Auftragsminus von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Umsätze sanken preisbereinigt um 3,9 Prozent. Im September musste die Branche demnach sogar einen realen Rückgang der Auftragseingänge um 16,6 Prozent hinnehmen. Die Umsätze lagen preisbereinigt um 5 Prozent unter Vorjahresniveau. Der Abwärtstrend in der Bauwirtschaft wirke sich auch auf die gesamtwirtschaftliche Produktion und Beschäftigung aus, warnte Wiemann. Denn laut dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) erzeugten Bauinvestitionen in Höhe von 1 Milliarde Euro gesamtwirtschaftliche Produktionswirkungen von 2,44 Milliarden Euro.