SPD hinterfragt Chancengleichheit und Schulstruktur in NRW

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Thomas Kutschaty (SPD), Vorsitzender der SPD-Fraktion und Oppositionsführer, spricht im Landtag. - © Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild
Thomas Kutschaty (SPD), Vorsitzender der SPD-Fraktion und Oppositionsführer, spricht im Landtag. (© Rolf Vennenbernd/dpa/Archivbild)

Die SPD will erneut abklopfen, ob die Schulstruktur in Nordrhein-Westfalen Chancengleichheit für alle Kinder bietet oder nicht. Allerdings sollen darüber keine tagespolitischen ideologischen Auseinandersetzungen mehr ausgefochten werden. Stattdessen wollen die Sozialdemokraten das Thema in einer parteiübergreifend auch mit externen Experten arbeitenden sogenannten Enquete-Kommission des Landtags erörtern. Das kündigte Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty am Mittwoch in Düsseldorf an.

Die SPD werde eine «Enquete-Kommission Chancengleichheit» im Landtag beantragen. Sie solle im Sommer starten und werde voraussichtlich etwa zwei Jahre lang arbeiten.

Ausgangspunkt der Betrachtungen sollten die Grundschulen sein, die noch wie «inklusive Gesamtschulen» angelegt seien, erläuterte der Schul-Experte der Fraktion, Jochen Ott. Kernfrage sei: «Was muss im frühkindlichen Bereich passieren für einen guten Start?»

Darüber hinaus müsse «das Drama des Übergangs» untersucht werden. Die Ergebnisse der jüngsten Studien zu mangelhaften Kernkompetenzen von Viertklässlern, hohe Antragszahlen auf Rückstellungen von der Einschulung sowie Klagen über mangelnde Ausbildungs- und Studierfähigkeit seien alarmierend.

In NRW gebe es über alle Kommunen verteilt insgesamt 39 verschiedene Kombinationen von Schulformen, kritisierte Ott. Damit könne für Schüler ein Umzug schon innerhalb des eigenen Bundeslands problematisch werden. Gleichzeitig gebe es seit Jahren Schulversuche zum längeren gemeinsamen Lernen in NRW, ohne dass bislang Rückschlüsse daraus gezogen worden seien.

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