THW und türkische Helfer retten 88-Jährige im Erdbebengebiet

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Einsatzkräfte des THW stehen in den Trümmern eines eingstürzten Gebäudes, für Rettungsmaßnahmen. - © Katharina Garrecht/THW/dpa
Einsatzkräfte des THW stehen in den Trümmern eines eingstürzten Gebäudes, für Rettungsmaßnahmen. (© Katharina Garrecht/THW/dpa)

Ein Team des Technischen Hilfswerks (THW) hat in der Nacht zum Sonntag gemeinsam mit türkischen Hilfskräften eine 88-jährige Frau lebend aus Trümmern im Erdbebengebiet gerettet. Die Frau sei schwach, aber ansprechbar gewesen, sagte THW-Sprecherin Katharina Garrecht in der Stadt Kirikhan. «Das war ein schönes Erfolgserlebnis.» Die 88-Jährige sei mit Knochenbrüchen ins Krankenhaus gekommen.

Das THW und die Hilfsorganisation I.S.A.R Germany hatten am Samstag aus Angst vor möglichen Tumulten ihre Rettungsarbeiten unterbrochen. Die Helfer bleiben im gemeinsamen Basislager in Kirikhan. Sollten sie für eine Rettung angefordert werden, rücken sie weiterhin aus.

Im Fall der Rettung der 88-Jährigen riefen lokale Kräfte des türkischen Katastrophenschutzes und der Armee das THW am Samstag gegen 20.00 Uhr zur Einsatzstelle, wie Garrecht sagte. Über einen Dolmetscher hätten die Retter mit der Verschütteten sprechen können. Gegen 22.00 Uhr sei die Frau dann gerettet worden.

Laut THW wurden die Retter bei den Maßnahmen von Sicherheitskräften begleitet. Von eventuellen Anspannungen in der Region Hatay habe man vor Ort nach wie vor nichts mitbekommen, hieß es am Sonntag. Man sei auf die Informationen der türkischen Behörden angewiesen.

Am Samstag hatten die deutschen Retter eine Unterbrechung der Rettungsarbeiten damit begründet, dass es zunehmend Berichte über Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Gruppierungen gebe und auch Schüsse gefallen sein sollen. Die deutschen Helfer waren davon aber nicht betroffen.

Am Montag hatte es zwei schwere Beben gegeben, danach mehr als 2000 meist kleinere Nachbeben. Laut THW gilt eigentlich die Faustformel, dass Verschüttete innerhalb von drei Tagen gerettet werden müssen. Trotz der erfolgreichen Rettung der 88-Jährigen werde das Zeitfenster für Lebendrettungen immer kleiner, teilte eine THW-Sprecherin mit.

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