Überdurchschnittlicher Rückgang bei neuen Pflege-Azubis

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Ein Betreuer geht in einem Pflegeheim mit einer Bewohnerin über den Flur. - © Bernd Weißbrod/dpa/Symbolbild
Ein Betreuer geht in einem Pflegeheim mit einer Bewohnerin über den Flur. (© Bernd Weißbrod/dpa/Symbolbild)

Nordrhein-Westfalen hat nach vorläufigen Zahlen für 2022 einen überdurchschnittlichen Rückgang bei Ausbildungsverträgen in der Pflege zu verzeichnen. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden mitteilte, sank die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge für Pflegefachleute im Vergleich zum Vorjahr um neun Prozent auf 14.295. Der bundesweite Rückgang betrug demnach sieben Prozent.

Es gebe allerdings noch Datenlücken, die vollständigen Zahlen lägen voraussichtlich im Sommer vor, teilte die Behörde mit. In einigen Ländern seien die Daten noch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Der Länder-Überblick weist ersten Ergebnissen zufolge in der Spitze sogar Rückgänge um bis zu 16 Prozent (Hamburg) aus. Rheinland-Pfalz kann dagegen ein Plus von 19 Prozent auf 2202 neu abgeschlossene Verträge verbuchen und geht dabei von keinen größeren Abweichungen mehr bis zum endgültigen Jahresergebnis aus.

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Der Frauenanteil der Auszubildenden lag den Angaben zufolge bundesweit bei 76 Prozent. Der Bedarf an Pflegekräften wird in den kommenden Jahren deutlich steigen: Ende März war das Statistische Bundesamt in einer Berechnung davon ausgegangen, dass die Zahl der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland allein durch zunehmende Alterung bis 2055 um 37 Prozent zunehmen werde.

Die SPD-Opposition ordnete die Zwischenbilanz als herben Rückschlag für NRW ein und forderte die Landesregierung auf, alles zu tun, um das Berufsfeld endlich attraktiver zu machen. Im Landtag habe die schwarz-grüne Regierungsmehrheit bislang alle Initiativen der SPD abgelehnt, kritisierte der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Thorsten Klute. «Sie ist gleichzeitig untätig geblieben und hat den Ist-Zustand in der Pflege stillschweigend akzeptiert.»

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