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Land legt Förderprogramm für Wiederaufbau in Ukraine auf

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Kommunen, Hochschulen, Vereine und Kultureinrichtungen in Nordrhein-Westfalen können für Wiederaufbauprojekte in der kriegszerstörten ukrainischen NRW-Partnerregion Dnipropetrowsk Förderung vom Land bekommen. Über ein neues Förderprogramm könnten ab sofort Projekte bezuschusst werden, die zum Wiederaufbau beitragen, teilte Europaminister Nathanael Liminski am Donnerstag mit. Das Programm ist bis zum Ende des Jahres mit einem Volumen in Höhe von 180.000 Euro ausgestattet.

Für zivilgesellschaftliche Projekte können bis maximal 20 000 Euro beantragt werden. Kommunen können bis zu 40.000 Euro Förderung erhalten. Antragsberechtigt sind alle gemeinnützigen, öffentlichen oder mildtätigen Organisationen mit Sitz in NRW. Koordiniert wird das Programm von der Gesellschaft Engagement Global, die im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) tätig ist.

Das Förderprogramm für den Wiederaufbau ist ein weiterer Baustein der im Februar begründeten Regionalpartnerschaft zwischen NRW und dem ukrainischen Industrie- und Agrargebiet Dnipropetrowsk. Die Region ist immer wieder Ziel von russischen Raketenangriffen mit vielen Opfern und Zerstörungen.

«Der Wiederaufbau ist eine gewaltige Herausforderung, die die Ukraine nicht alleine stemmen kann», sagte Liminski. «Schulen müssen wiederaufgebaut, Reha-Kliniken neu errichtet, Geflüchtete reintegriert und das Wirtschaftsleben wiederbelebt werden.»

Die Ukraine wehrt sich seit Ende Februar 2022 gegen den russischen Angriffskrieg. Der Feind zerstöre «erbarmungslos» die zivile Infrastruktur auch in Dnipropetrowsk - Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Wohngebäude, so Volodymyr Orlov, der erste stellvertretende Leiter der regionalen Militärverwaltung. Der Wiederaufbau erfordere enorme Ressourcen - sowohl personell als auch finanziell. Deshalb sei die Unterstützung durch Partner äußerst wichtig. «Wir sind offen für eine weitere Zusammenarbeit und bereit, gemeinsam Wiederaufbauprojekte durchzuführen», sagte Orlov.

Inzwischen unterhalten bereits sieben Kommunen in NRW eine Projektpartnerschaft mit einer Kommune in Dnipropetrowsk, darunter die jeweils größten Städte Köln und Dnipro.

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