Der österreichische Rechtsextremist Martin Sellner ist wenige Tage vor dem berüchtigten Treffen in Potsdam zweimal in Nordrhein-Westfalen aufgetreten. Am 8. November sei er in Bielefeld und am 9. November im Raum Paderborn aufgetreten, teilte das NRW-Innenministerium auf eine Anfrage der SPD-Fraktion mit, die am Montag veröffentlicht wurde.
Sellner trete dabei nicht mehr als Vertreter der «Identitären Bewegung» (IB) auf. Der rechtsextremen Gruppierung werden in Nordrhein-Westfalen rund 20 Mitglieder und 20 Sympathisanten zugerechnet. Als einzige Regionalgruppe der IB in NRW existiere in Ostwestfalen-Lippe die Gruppierung «Westfalens Eichensöhne».
Zudem gebe es die Nachfolgestrukturen «Revolte Rheinland» und «Lukreta». Erstere habe für eine Aktion in Düsseldorf auch den Begriff der «Remigration» verwendet. Der Begriff gelte als sprachliche Modernisierung der rechtsextremistischen Parole «Ausländer raus!», so das Ministerium.
An dem Treffen radikaler Rechter am 25. November in Potsdam, über das das Medienhaus Correctiv berichtet hatte, hatten auch AfD-Politiker sowie einzelne Mitglieder der CDU und der sehr konservativen Werteunion teilgenommen.
Der frühere Kopf der Identitären Bewegung in Österreich, Martin Sellner, sprach bei dem Treffen in Potsdam über «Remigration» - wenn Rechtsextremisten diesen Begriff verwenden, meinen sie in der Regel, dass eine große Zahl von Menschen ausländischer Herkunft das Land verlassen soll, auch unter Zwang.