Brüssel - Neue Windkraftanlagen und Solarzellen sollen in der EU künftig deutlich schneller genehmigt werden können.<br /><br />Laut einem Entwurf für ein neues EU-Gesetz sollen bestimmte Ökostrom-Projekte innerhalb von einem Jahr gebilligt werden können. «Administrative Hindernisse sind der Haupt-Engpass beim Ausbau erneuerbarer Energie», heißt es in dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach beträgt die Vorlaufzeit für solche Projekte derzeit bis zu zehn Jahre. Ziel des neuen Gesetzes ist es, die Energieproduktion aus erneuerbaren Quellen wie Wind-, Wasser- und Solarkraft anzukurbeln.<br /><br />Konkret sollen die EU-Staaten dem Entwurf zufolge Gebiete auf Land oder See identifizieren, die besonders für den Ausbau erneuerbarer Energien geeignet sind - wie zum Beispiel Dächer, Parkplätze, Industriegebiete oder auch Seen und Wasserreservoirs. Diese Liste müsste einer Umweltprüfung unterzogen werden.<br /><br />Genehmigung innerhalb von einem Jahr<br /><br />Projekte in solch einem Gebiet sollten dann innerhalb von einem Jahr genehmigt werden. In besonderen Fällen könne dies um drei Monate verlängert werden. Anlagen außerhalb dieser «go-to-Gebiete» sollten innerhalb von zwei Jahren autorisiert werden, einschließlich möglicher Umweltprüfungen. Insgesamt sollten die Genehmigungsverfahren vereinfacht und digitaler gestaltet werden, heißt es.<br /><br />Der Entwurf ist Teil eines Pakets, das die EU-Kommission Mitte Mai den EU-Ländern und dem Europaparlament vorschlagen will, um möglichst schnell unabhängig von russischer Energie zu werden. Dazu gehören unter anderem Pläne, um Gas- und Öl-Importe zu diversifizieren, mehr klimafreundlichen Wasserstoff zu importieren und erneuerbare Energien in Partnerländern auszubauen, wie aus einem weiteren Entwurf hervorgeht. Die Texte können sich bis zur Vorstellung noch ändern.<br /><br />© dpa-infocom, dpa:220509-99-220438/3