Gütersloh. Fette und zuckerreiche Ernährung und zu wenig Bewegung begünstigen die Zunahme von Diabetes, sagt Astrid Tombek, Diabetsberaterin und Ökotrophologin. Mit ihren Patienten plant sie darum unter anderem, wie die Ernährung umgestellt werden kann. „Erstmal ist es gut, wenn man versucht, 20 Prozent seiner Ernährung zu ändern“, erläutert sie. „Ein guter Ansatz hin zu vollwertigeren Produkten ist da beim Brot.“ Warum sie das betont? Am Donnerstag verkünden Mestemacher und "diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe" in Gütersloh, ihre Kooperation. Neben gemeinsamer Öffentlichkeitsarbeit zeigt sich diese Zusammenarbeit dem Verbraucher in erster Linie durch einen neuen Button auf den Verpackungen von vier Brotsorten des Unternehmens. Der Empfehlungsbutton soll Verbrauchern mit und ohne Diabetes Orientierung bieten. Demnach erfüllen die Brote „Unser Pures“, „Unser Pures Karotte“, „Unser Pures Kürbis“ und „Fitnessbrot“ die Kriterien der gemeinnützigen Gesundheitsorganisation. „Mestemacher ist Vorreiter unter den Brotherstellern. Seit 2021 wurde der Nutri Score bereits auf freiwilliger Basis eingeführt“, erläutert Nicole Mattig-Fabian, Geschäftsführerin der Organisation, den Entschluss für die Kooperation. „Gesunde Vollwertkost muss aber auch schmecken“, ergänzt Jens Kröger, der Vorstandsvorsitzende der Organisation. Mestemacher erreicht neue Bestmarke Die familiengeführte Brot- und Backwaren-Gruppe Mestemacher hat im vergangenen Jahr einen Rekordumsatz erzielt und erhofft sich, so Geschäftsführerin Ulrike Detmers, durch die Kooperation natürlich auch eine weitere Umsatzsteigerung. In 2022 backte die Gruppe für 157 Millionen Euro Netto-Umsatz – einer Steigerung von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach eigenen Angaben profitierte das Unternehmen von dem Trend zum "Flexitarismus" (flexible Vegetarier, die ihren Fleischkonsum bewusst einschränken) und davon, dass mehr Menschen sich Vorräte angelegt haben. Auch für 2023 wird mit einer Umsatzsteigerung von 3,2 Prozent gerechnet. Von den 9 Millionen Euro, die für Investitionen geplant sind, sollen allein 7,2 Millionen in ein Bauprojekt bei der Tochtergesellschaft Modersohns Mühlen- und Backbetrieb in Lippstadt fließen. „Die neuen Büroräume sollen uns auch im Kampf um Fachkräfte helfen“, sagt Detmers. Produkte werden auch für Kunden teurer Bereits 2022 hatte das Unternehmen mit Kostensteigerungen von durchschnittlich 36 Prozent unter anderem für Verpackungen, Backmittel und die Logistik zu kämpfen. In diesem Jahr kommen nun noch die gestiegenen Energiekosten dazu. "Wir planen für 2023 mit Energiemehrkosten für Gas und Strom in Höhe von 5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr, die nicht durch die nun geltende Strom- und Gaspreisbremse kompensiert werden", so Detmers. Auch in diesem Jahr wird darum wieder mit einer durchschnittlichen Kostensteigerung von 36 Prozent gerechnet. Auch der Kunde wird für die Produkte tiefer in die Tasche greifen müssen. Beziffern lässt sich das laut Detmers aber nicht. „Die Preissteigerungen müssen marktgerecht weitergegeben werden“, sagt sie. „Letztlich entscheidet der Einzelhandel über die Prozentsteigerungen.“