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Ermittler sehen keinen Hinweis auf Polizeifehler

Angelika W. nennt in weiterer Vernehmung neue Details

Dirk-Ulrich Brüggemann

Kerzen, Blumengestecke und Kreuze stehen vor dem Wohnhaus des beschuldigten Ehepaares in Höxter-Bosseborn (Nordrhein-Westfalen). Ein Paar aus der Stadt in Ostwestfalen soll mehrere Frauen in dem Haus misshandelt haben - mindestens zwei Opfer starben. - © dpa
Kerzen, Blumengestecke und Kreuze stehen vor dem Wohnhaus des beschuldigten Ehepaares in Höxter-Bosseborn (Nordrhein-Westfalen). Ein Paar aus der Stadt in Ostwestfalen soll mehrere Frauen in dem Haus misshandelt haben - mindestens zwei Opfer starben. (© dpa)

Höxter. Den eingesetzten Polizeibeamten, die vor der Verhaftung des Höxteraner „Folterpaares" Kontakt zu Angelika W. und Wilfried W. sowie zu dem Opfer Annika W. hatten, können keine Vorwürfe wegen unterlassener Hilfeleistung gemacht werden. Zu diesem Schluss zumindest kommen jetzt die Beamten der Mordkommission Bosseborn, die Angelika W. noch einmal vernommen haben.

Demnach hat Angelika W. die Polizeiwache in Uslar allein und nicht in Begleitung eines Opfers betreten, als sie eine Aussage von Annika W. bestätigt haben wollte. Die Beamten hätten das Papier nicht gelesen und die Beglaubigung abgelehnt.

Der Streit vor einem Supermarkt in Höxter, bei dem Angelika W. Annika W. einen Einkaufwagen in die Beine rammte, wurde den alarmierten Polizisten als familiärer Streit dargestellt, den die Ordnungshüter dann geschlichtet hätten. Bei dem Einsatz an einer Tankstelle in Bad Salzuflen hätten die Polizeibeamten auch mit der verletzten Annika W. gesprochen, als sie zusammen mit Wilfried W. im Fahrzeug sitzend in einer Fahrzeugschlange vor der Waschstraße wartete. Um Hilfe hätte Annika W. nicht gebeten.

Wilfried W. und seine Ex-Frau Angelika sollen in ihrem Haus in Höxter-Bosseborn zwei Frauen im Alter von 33 und 41 Jahren so schwer misshandelt haben, dass sie starben. Ob auch die 21-jährige Frauke Liebs aus Paderborn Opfer des Paares geworden ist, dazu möchte sich die Bielefelder Polizei zur Zeit nicht äußern. „Wir haben den Fall Liebs aber im Fokus", sagt Polizeisprecherin Sonja Rehmert.

Alles zu den Höxteraner Mordfällen gibt es unter lz.de/mordfall

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