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Der Chefsessel bleibt in SPD-Hand

Dieter Asbrock

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Glücklich: Wahlsieger Roland Thomas und seine Frau Bernhild Strathoff-Thomas posieren vor dem Endergebnis. - © Dieter Asbrock
Glücklich: Wahlsieger Roland Thomas und seine Frau Bernhild Strathoff-Thomas posieren vor dem Endergebnis. (© Dieter Asbrock)

Bad Salzuflen. Der Sozialdemokrat Roland Thomas entscheidet mit gut fünf Prozentpunkten Vorsprung die Stichwahl gegen Volker Heuwinkel (CDU) für sich. Die Wahlbeteiligung lässt allerdings zu wünschen übrig

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Schon der erste ausgezählte Wahlbezirk deutete das Endergebnis an: SPD-Mann Roland Thomas hatte in der Bürgermeister-Stichwahl die Nase ein gutes Stück vor seinem Konkurrenten Volker Heuwinkel (CDU). Und das blieb – bis auf eine kurze Schrecksekunde zwischendurch – bis zum Schluss so.

In Foyer und Ratssaal des Rathauses war kurz nach Schließung der Wahllokale noch nicht viel los. Während man im Foyer die Abwahl des amtierenden Landrates verfolgen konnte, tröpfelten im Ratssaal die ersten lokalen Auszählungsergebnisse ein. Und die führten zumindest in einem Punkt für Unwohlsein unter den Anwesenden, denn eine ganze Weile lang hing die Wahlbeteiligung an der 20-Prozent-Schwelle fest. Erst mit dem letzten ausgezählten Briefwahlergebnis wurde zumindest die 33-Prozent-Marke geknackt.

In dem Maß, wie das Ergebnis stabiler wurde, strömten auch mehr und mehr Zuschauer ins Rathaus – nahezu ausschließlich SPD-Mitglieder und -Sympathisanten. Um 18.30 Uhr erschien Roland Thomas: „Ich bin grad etwas nervös, ich weiß noch von nichts“, sagte er und sondierte erst einmal die Lage. Zwölf Minuten später ging ein Raunen durch den Saal, als die Leinwand kurzzeitig Gleichstand zwischen den Kandidaten anzeigte. Einen Wahlbezirk später war der Vorsprung wieder hergestellt.

Kurz nach sieben kam auch Volker Heuwinkel ins Rathaus – wissend, dass er das Rennen verloren hatte. „Ich hatte gehofft, dass die Salzufler einen Einheimischen wählen und keinen Importbürgermeister“, kommentierte er knapp. „Ich denke, wir haben einen guten Wahlkampf gemacht. Jetzt wollen wir mal sehen, welche Inhalte Herr Thomas und die SPD zu bieten haben.“ Sprach’s, gratulierte dem Sieger und zog wieder von dannen.

Thomas, der anfangs nur Hände geschüttelt hatte, um die Anwesenden zu begrüßen, konnte sich vor Glückwünschen kaum retten, je näher das Ende der Stimmauszählung rückte. Jeder wollte ihm die Hand geben, ein Foto mit ihm machen. Unablässig waren Smartphone-Kameras mit künstlichem Klicken zu hören. Aber erst, als definitiv feststand, dass Thomas mit 52,46 Prozent den Sieg in der Tasche hatte, brandete Beifall im Ratssaal auf.

„Ich bin überwältigt“, sagte der Sieger, als er mal kurz Luft holen konnte. „Diese Umarmungen sind ehrlich und kommen von Herzen, diese Menschen haben unglaublich viel mit mir gemeinsam für dieses Ergebnis gearbeitet.“

SPD-Fraktionsvorsitzender Eduard Böger bekannte, dass man mit diesem klaren Ergebnis nicht gerechnet habe. Er bedauerte, dass es seitens der kleineren Parteien und Robin-Wagener-Unterstützern nicht einmal einen Appell gegeben habe, zur Wahl zu gehen: „Wir hätten sicher mehr als nur 33 Prozent Wahlbeteiligung erzielen können.“ Dass das Wahlergebnis die Zusammenarbeit zwischen SPD und CDU tangiert, glaubt er nicht: „Ich denke, dass die große Koalition Bestand hat und auch haben muss, gerade mit Blick auf die großen Aufgaben, die wir anpacken wollen.“

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