Lemgo. Häufig treten Cheerleader als schmückendes Beiwerk am Rande von anderen Sportarten auf. Doch am Samstag, 5. Dezember, stehen ihre eigenen Leistungen im Mittelpunkt. Zu den Germancheermasters in der Lipperlandhalle werden 170 Teams mit mehr als 2.000 Teilnehmern erwartet.
Bereits zum zehnten Mal findet die offene Cheerleader Meisterschaft in Lemgo statt, weshalb die Handballer des TBV Lemgo mit ihrem Bundesligaspiel gegen FA Göppingen bereitwillig auf Sonntag ausgewichen sind. „Das Masters ist von Jahr zu Jahr gewachsen. Für uns ist das ideal, weil es direkt vor der Haustür stattfindet und wir noch nicht mal einen Bus benötigen“, sagt Petra Knust, Abteilungsleiterin der Angels der TuSG Augustdorf.
Das Germancheermasters ist laut Veranstalter Holger Schmidt vom Deutschen Cheersport-Verein eine der größten nationalen Meisterschaften in Deutschland. In24 Kategorien cheeren die Teams in der Lipperlandhalle um Titel, Preisgelder und Pokale. Der Start erfolgt am Samstag um 10 Uhr. Für kurzfristige Besucher sind 200 Tickets an der Tageskasse reserviert.
Mit 55 Sportlern aus den drei Teams PeeWee, Juniors (Jugend) und Seniors (von 16 bis 20 Jahre) gehen die „Senne-Engel“ in Lemgo an den Start. Die Cheerleaderinnen des TBV Lemgo, dem zweiten lippischen Verein, der Cheerleading anbietet, freuen sich gar auf ein echtes Heimspiel. Sie gehen mit den SLC Stars (11.04 Uhr), Juicy Crystals (15.24 Uhr), Sweet Lemonettes (16.20 Uhr) und Sweet Lemons (18.16 Uhr) an den Start.
„Das Masters ist die einzige verbandsfreie Meisterschaft“, erklärt Petra Knust, die, je nach Qualifikation, mit ihren Teams an vier bis fünf Titelkämpfen pro Jahr teilnimmt. Im Februar findet die NRW-Landesmeisterschaft und im Mai das Eurocheer-Masters statt. Über entsprechende Platzierungen ist anschließend eine Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft möglich.
Für diese großen Ziele trainieren die Angels hart: Pro Gruppe jeweils zweimal zwei Stunden pro Woche. Hinzu kommen die Auftritte bei den Heimspielen der HSG Augustdorf/Hövelhof, die eine Art zusätzliches Training seien. Zudem gönnen sich die Angels einmal jährlich ein Wochenende mit externen Cheer-Experten, die Hilfestellung beim Erlernen neuer Techniken für Pyramiden oder schwierige Aufgänge geben.
Petra Knust, die selbst über eine Cheerleading-Trainerlizenz verfügt und von fünf Coaches unterstützt wird, engagierte sich früher beim Kinderturnen in der TuSG Augustdorf. „Als unsere Handballer in der 2. Liga spielten, fing es an, dass einige Mädchen mit kurzem Rock und Puscheln Spalier standen. Darunter auch meine Töchter“, erinnert sich Petra Knust. „Da ich über einen Übungsleiterschein verfügte, hatte ich schon bald die Gruppe am Hals“, schmunzelt Petra Knust.
Die Cheerleading-Sparte ist inzwischen auf 75 Sportlerinnen angewachsen. Hinzu kommt als einziger männlicher Cheerleader Knusts Sohn Alexander (27). Damit keine Missverständnisse auftreten: „Wir würden gerne mehr Jungs nehmen. Doch ist es nicht jedermanns Sache, sich mit einer Meute von 20 kichernden Mädchen zu beschäftigen“, sagt Petra Knust.
Weitere Infos unter www.germancheeropen.de