Lemgo-Matorf. Die Vereinsvertreter des FuL-Kreises Lemgo haben sich auf dem Staffeltag in Matorf für zwei C-Liga-Gruppen ausgesprochen. In diesen sollen künftig jeweils 15 Teams spielen. Für die Verantwortlichen wären auch drei Klassen denkbar gewesen, dann mit zehn Vereinen – maximal. Offen ist nämlich noch die Startberechtigung von Rojhilat und Borussia Bad Salzuflen.
„Rojhilat muss noch Bedingungen erfüllen, Borussia ist noch nicht beim Verband gemeldet", erklärte Friedhelm Stickdorn, Vorsitzender des Kreisfußball-Ausschusses. C-Liga-Staffelleiter Helmut Buck hatte vor der Abstimmung gesagt: „Es gibt für beide Modelle Vor- und Nachteile, ihr trefft die Entscheidung." Mit 19:7 fiel sie eindeutig für zwei Gruppen aus.
Verwundert reagierte die Versammlung, als die Verantwortlichen dazu anhoben, kein gutes Haar an den Kollegen aus Detmold zu lassen. Nach der Trennung im Frauenfußball-Bereich holten die Lemgoer die Ehrung für A-Liga-Meister FC Donop-Voßheide II nach. Stickdorn: „Das hätten die Detmolder eigentlich übernehmen müssen, aber der Staffeltag ist ausgefallen." Der Vorsitzende des Kreisfußball-Ausschusses ließ nicht unerwähnt: „Mit 75 Teams sind wir der größte Kreis in Lippe." Detmold hat 68.
Kreisvorsitzender Werner Fritzensmeier: „Wir werden mit den Detmoldern auch keine Vorrunde der Lippischen Hallenfußball-Meisterschaften mehr ausrichten." Ehrenvorsitzender Heinz Osterhage meldete sich ebenfalls zu Wort: „Das Verhalten der Detmolder ist unmöglich, selbstherrlich. So etwas hat es früher nicht gegeben." Im Frauenbereich kooperieren die Lemgoer künftig mit Herford, Minden und Lübbecke. Den Kreispokal tragen sie alleine aus.
Beim Rückblick auf 2016/2017 lobte Stickdorn den TuS Asemissen als A-Liga-Meister: „71 Punkte sind ein überragendes Ergebnis." Spannend sei es im Keller gewesen, speziell nach dem Rückzug von TuS Helpup vor dem fünftletzten Spieltag: „Dort gab es interne Probleme. Eine Abmeldung in der höchsten Spielklasse auf Kreisebene ist bemerkenswert. Ich kann mich nicht erinnern, dass es das in den letzten Jahrzehnten gegeben hat. Ich hoffe, es bleibt eine absolute Ausnahme." Ohne Platzverweise kamen TuS Lüdenhausen und FC Donop-Voßheide durch die Saison. Die Fairnessurkunde bekam Lüdenhausen (31 gelbe gegenüber 34 bei DonVoss).
In der B-Liga, Staffel 1, zogen vier Teams zurück. Staffelleiter Bernhard Brandt nannte das „sehr unglücklich". An der Spitze marschierte FC Laßbruch-Silixen, fairste Mannschaft war SG Bentorf/Hohenhausen II. In der Gruppe 2 war SV Wüsten II der einzige sportliche Absteiger. Im spannenden Titelrennen setzte sich TuS Ahmsen durch. „Ein besonderer Glückwunsch, da auch die Fairnessurkunde nach Ahmsen geht", sagte Stickdorn. Aus den C-Ligen steigen neben den Meistern, VfB Matorf, RSV Barntrup III und TuS Leopoldshöhe II, auch Yunus Lemgo, FC Donop/Voßheide und TuS Asemissen III auf.
In den B-Ligen spielen weiter jeweils 16 Teams. Die Einteilung erfolgte „nur nach geografischen" (Stickdorn) Gesichtspunkten. Nur FC Union Entrup sei umgruppiert worden. In den C-Ligen treten SpVg. Bavenhausen und FC Schwelentrup-Spork/W. II als Neunerteams an.
Kommentar: "Es geht in die falsche Richtung"
von Sebastian Lucas
Der Staffeltag des FuL-Kreises Lemgo ähnelte an der einen oder anderen Stelle einem Parteitag. Während die Politiker schon mal den Rivalen mit heftigen Worten aufs Korn nehmen, „schossen" die Lemgoer gegen die Kollegen aus Detmold. Es knirscht schon länger zwischen den beiden FuL-Kreisen. Mit der kürzlich erfolgten Trennung im Frauenfußballbereich ist weiteres Porzellan zerschlagen worden.
Speziell die Wortwahl des Ehrenvorsitzenden Heinz Osterhage, der das Handeln der Kollegen „selbstherrlich" und „unmöglich" nannte, war eindeutig. Mit seiner Ergänzung, so etwas habe es früher nicht gegeben, trifft er aber nicht in den Torwinkel. Die mitnichten immer gesunde Rivalität zwischen Detmold und Lemgo ist nicht neu, nun droht das Fass aber überzulaufen. Diese Entwicklung stimmt nachdenklich. In Zeiten des demografischen Wandels müssten sich die Kreise eher aufeinander zu bewegen statt die entgegengesetze Richtung zu wählen.
Denn: Nach Fusionen und Zusammenschlüssen zwischen einigen Vereinen steht auch in einigen Jahren die Verschmelzung der FuL-Kreise an. Dass die Lemgoer künftig nur noch zwei C-Liga-Staffeln haben und in der abgelaufenen Serie in den A- und B-Klassen insgesamt sechs Teams zurückzogen, zeigt die Entwicklung.
In Lippe gibt es noch nicht einmal einen Landesligisten – das belegt zudem das bedauerliche sportliche Niveau. „Gemeinsam mehr erreichen" könnte ein Motto für die Zukunft heißen.Zusammenraufen müssen sich die beiden Parteien spätestens, wenn es um die Belange des allseits hoch gewerteten LZ-Cups nach dem bisherigen (Erfolgs-)Muster geht.