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Premiere der Operette „Meine Schwester und ich“ verspricht ein wahres Feuerwerk

Ilse Franz-Nevermann

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Kirsten Labonte (Irma), Markus Gruber (Graf Lacy de Nagyfaludi) - © Landestheater
Kirsten Labonte (Irma), Markus Gruber (Graf Lacy de Nagyfaludi) (© Landestheater)

Detmold. Das verspricht nicht nur zu Silvester ein riesiger Spaß zu werden: Die Operette „Meine Schwester und ich“ hat am Freitag, 5. Dezember, im Landestheater Premiere. Und Silvester ist sie dann gleich zwei Mal zu sehen.

Fescher, aber bescheiden lebender Bibliothekar begegnet einer reichen, schönen Adligen. Kann eine solche Ehe Bestand haben? Ja, wenn die junge Frau einfallsreich und listig genug ist. Aus dieser Konstellation erwächst eine irrwitzige Verwechslungskomödie, in der die Liebe am Ende natürlich alle Standesunterschiede aufhebt.

Ralph Benatzky, der die Texte seiner Operetten zum Teil selbst schrieb und sie damit perfekt in die Musik eingebunden hat, kann mit diesem Werk geradezu als Erfinder des musikalischen Lustspiels gelten, sagt Dramaturgin Elisabeth Wirtz. Es löste im Berlin der 1920er Jahre das tragische Pathos der Wiener Operette ab. Zwar tauchen auch in dieser neuen Kunstform alle bekannten Typen auf, doch werden sie auf feinste Art parodiert.

„Wunderbare ungarische Musik“ enthält das Lustspiel, befindet der Erste Kapellmeister Mathias Wegele, „aber eben als Zitat“, Die Klänge jenseits der Wiener Schule untermalen mit Augenzwinkern karikierte Situationen. So ist das Liebesduett ein Foxtrott. Tango, Quickstep, Onestep und Shimmy verleihen prickelnde Frische.

Guta G. N. Rau, die am Landestheater ihren Einstand als Regisseurin begeht, schwärmt von den „ununterbrochen tanzenden Darstellern“ in ihrer Choreographie. Sie hat am Original eine kleine Veränderung vorgenommen, damit die Rückblende die Handlung verständlicher macht. Tatiana Tarwitz schuf dazu verspielte Kostüme nach dem Vorbild der 1930er Jahre.

Die von Petra Mollérus eingerichtete Bühne ist ebenfalls im Stil des frühen 20. Jahrhunderts gestaltet. Eine Ausnahme bildet die Bibliothek, denn der Adel residiert eben gern in alten Gemäuern. Deren Regale setzen sich als verbindendes Element im Schuhgeschäft fort.

Es singen und spielen Sarah Alexandra Hudarew und Anna Werle (ab Januar 2015), Andreas Jören, Markus Gruber, Kirsten Labonte und Franziska Ringe sowie Thorsten Lück. Und auch Michael Klein ist wieder dabei. Eine Einführungssoiree führt am heutigen Samstag ab 18 Uhr im Augustinum in Hiddesen, Römerweg 9, in das Stück ein.

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