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Hinrich Horstkotte komponiert die Bilder der "Zauberflöte"

Bei der Detmolder Aufführung kommen Inszenierung, Bühne und Kostüme aus einer Hand

Barbara Luetgebrune

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Märchenhafter Stoff und eingängige Musik: Am Montagabend ist Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ auf der Bühne des Landestheaters zu erleben. Das Bild zeigt eine Spielszene aus der Produktion. - © Landestheater/Klei
Märchenhafter Stoff und eingängige Musik: Am Montagabend ist Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ auf der Bühne des Landestheaters zu erleben. Das Bild zeigt eine Spielszene aus der Produktion. (© Landestheater/Klei)

Detmold. Wenn sich am Montag der Vorhang zu Mozarts „Zauberflöte“ öffnet, haben Opernfreunde die Chance, eine Inszenierung „aus einem Guss“ zu erleben. Hinrich Horstkotte ist Regisseur und Ausstatter in Personalunion.

Klarer Fall von Doppelbegabung – Horstkotte selbst wertet das als Glück. „Ich komme ursprünglich von der Bildenden Kunst her, habe immer viel gezeichnet. Und dann hatte ich diese Neigung zum Theater“, erzählt er. Studiert hat er schließlich Bühnenbild – „bei Leuten, die selbst inszenierten. Und die mich dann mit ans Theater genommen haben. Nicht als Bühnenbildner, sondern als Regieassistent“, sagt Horstkotte. „Der Idealfall.“

Die „Initialzündung Kunst“ macht sich in seiner Arbeit bis heute bemerkbar. „Wenn ich mich an eine neue Produktion mache, habe ich zuerst ein Bild im Kopf. Oder Bilder im Kontext mit einem gewissen Vorgang.“ Beispiel aus der „Zauberflöte“, in der er die Königin der Nacht als Mond auf die Bühne bringt: Zu ihrem ersten Auftritt erscheint sie in Weiß als Vollmond, beim zweiten Mal ist sie als abnehmender Mond zu erkennen und zum Schluss hat das Schwarze fast ganz Besitz von ihr ergriffen, nur eine Sichel ist noch zu erkennen.

Generell trägt Horstkottes Ausstattung der „Zauberflöte“ stark vom Freimaurertum geprägte Züge. „Die Bilder, die ich anfangs im Kopf hatte, wurden dann nachher vom Freimaurertum verifiziert. Das findet sich übrigens 1:1 im Stück wieder, da muss man gar nicht lange suchen“, sagt er. Ein Theatermacher, der die Oper auf die Bühne bringen wolle, müsse sich mit dem Freimaurertum auseinandersetzen. Für die Zuschauer gelte das nicht, sie würden ohnehin unweigerlich in die Handlung hineingezogen – durch die Figur des Papageno, der das Publikum im Wortsinne „mitnehme“, aber auch durch das märchenhafte Potenzial des Stoffes und natürlich durch Mozarts unsterbliche Musik. „Da ist etwas an der Musik, das nie kaputt geht“, sagt der Theatermacher.

Überhaupt, die „Zauberflöte“: „Wenn man ein Stück so gut kennt, dann sammelt man schon weit im Vorfeld zur eigentlichen Arbeit an Inszenierung und Ausstattung unbewusst Ideen“, sagt Hinrich Horstkotte. Das ist hilfreich – aber auch wenn es an die konkrete Arbeit geht, ließen sich die Arbeitsbereiche Bühne, Kostüme und Regie recht gut strukturieren. „Das Bühnenbild steht, bevor die Proben anfangen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kostüme schon zu zwei Dritteln fertig, da fehlen dann nur noch die Anproben, die parallel zur Probezeit laufen.“

Regisseur und Ausstatter in Personalunion zu sein, biete viele Vorteile, sagt Horstkotte. „Angefangen habe ich als reiner Bühnenbildner. Da hat es mich immer unheimlich genervt, dass sich Regisseure so vieles nicht vorstellen können.“ Und bei der „Zauberflöte“ gehören Bühne und Inszenierung für ihn ohnehin zusammen. „Die Bühne ist die Inszenierung“, sagt er. In anderen Fällen gebe er die Gestaltung der Bühne inzwischen jedoch auch durchaus an Kollegen ab. „Da bin ich, glaube ich, eine ziemliche Qual für die Bühnenbildner, eben weil ich daher komme“, räumt er ein.

Fluch und Segen: Bühnenbildner hätten es schwer, weil sie nicht allein bestimmen könnten. Hinrich Horstkotte lacht. „Andererseits haben sie immer etwas vorzuzeigen, das man tatsächlich sehen kann.“ Das sieht, will ein Regisseur die Idee seiner Inszenierung „verkaufen“, natürlich anders aus.

Reduzierte Karten für die LZ-Vorstellung

Die LZ-Vorstellung der „Zauberflöte“ beginnt am Montag, 27. April, um 19.30 Uhr im Landestheater, Theaterplatz 1. Für diese Aufführung gibt es noch Karten, die gegenüber dem regulären Eintrittspreis jeweils um 5 Euro reduziert sind. Die Eintrittspreise liegen je nach Platzkategorie bei 37, 33, 27 oder 15 Euro, ermäßigte Tickets gibt es zu 16, 14, 11 oder 5 Euro. Im Kartenpreis ist ein Pausengetränk enthalten, außerdem gibt’s eine Überraschung. Restkarten gibt es in den Geschäftsstellen der Lippischen Landes-Zeitung oder unter Tel. (05231) 911-113.

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