Detmold. Den Wirtschaftsplan des Landestheaters für das Geschäftsjahr 2015/2016 haben Gesellschafterversammlung und Aufsichtsrat ohne Gegenstimmen gebilligt. Allein die Personalkosten umfassen mehr als 80 Prozent des Etats.
Das Theater, erklärte Verwaltungsdirektor Stefan Dörr, habe sehr auf die Kostenbremse getreten, um ein Defizit auszugleichen und dafür auch Rücklagen angezapft. Am Ende stehe knapp eine schwarze Null – zurzeit erwarte man ein weiteres Defizit von 560.000 Euro im Betrieb, sei sich aber wiederum gewiss, am Ende deutlich besser abzuschneiden als erwartet. Gleichwohl sei es ein Zeichen an die Gesellschafter, dass das Theater gespart habe, wo es möglich war. Die Eintrittspreise werden aber nicht angehoben.
20,5 Millionen Euro beträgt der Etat insgesamt. 17 Millionen Euro davon sind öffentliche Zuwendungen, und diese fangen auf den Punkt die Personalkosten von ebenfalls 17 Millionen Euro auf – es gibt rund 280 Beschäftigte. An Veranstaltungserträgen geht die Bühne für August 2015 bis Juli 2016 von 2,8 Millionen Euro aus – ein stabiler Betrag. „Gleichzeitig“, so Dörr, „trägt das Landestheater selbst die Kostensteigerungen im Bereich der Sachmittel sowie der ausgesetzten Tarifsteigerungen aus den Jahren der Deckelung.“
Insbesondere diese Deckelung, aber auch die steigenden Kosten durch die Erweiterung des Brandschutzes und die allgemeinen Kostensteigerungen stellten eine Herausforderung dar. Trotz aller Einsparleistungen und der zu erwartenden wirtschaftlichen Entwicklung des aktuellen Jahres werde daher auch das kommende Wirtschaftsjahr mit einem leichten Defizit abschließen.
Vor diesem Hintergrund verdeutlichte Aufsichtsratsvorsitzender Friedel Heuwinkel, er erwarte durchaus, dass der Landschaftsverband Westfalen-Lippe seine Zuwendungen an die Bühne erhöhen werde. Unklar ist allerdings, ob und wie sich das neue Kulturfördergesetz des Landes NRW finanziell auf das Haus auswirken wird. Am Montag fand dazu eine Regionalkonferenz in Detmold statt, in deren Vorfeld NRW-Kulturministerin Ute Schäfer das Theater besucht habe, erklärte Intendant Kay Metzger. Wer sich per Gesetz Kulturförderung ins Buch schreibe, sagte Heuwinkel, dem müsse jedenfalls klar sein, dass man dafür auch Geld in die Hand nehmen müsse.
In jedem Fall, so betonte Heuwinkel, sei „deutlich zu spüren“, wie wichtig der Schritt gewesen sei, vor einigen Jahren das Theater als GmbH aufzustellen. Der Fünf-Jahres-Plan gebe der Bühne darüber hinaus Sicherheit, so dass Intendant Kay Metzger der Gesellschafterversammlung und dem Aufsichtsrat bereits Ausblicke auf den folgenden Spielplan hätte geben können. Die Gesellschaftsform sichere zudem die Finanzierung, auch wenn Gesellschafter in die Haushaltssicherung gleiten würden: Die Beiträge der einzelnen GmbH-Mitglieder seien bis 2018 verpflichtend.
Kay Metzger bezeichnete das Fahrwasser der Bühne insofern als sicher. Mit dem Sponsoring durch die Sparkasse Paderborn-Detmold, die Ecclesia, den Fonds Neues Musiktheater, der Stadtwerke oder der Theaterfreunde könnten auch im kommenden Jahr wieder zahlreiche Projekte mitfinanziert werden.