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Kultur

Musikhochschule und Landestheater arbeiten zusammen

Detmold. Die Hochschule für Musik und das Landestheater arbeiten mit Blick auf die Ausbildung angehender Profi-Musiker zusammen. Jetzt hat diese Kooperation ein vertragliches Fundament bekommen. Ziel ist es, so formuliert es Landestheater-Intendant Kay Metzger, die Musikstudierenden von den Profi-Bedingungen an einem Vier-Sparten-Haus profitieren zu lassen.

Der Kooperationsvertrag, der jetzt von den Verantwortlichen beider Einrichtungen unterzeichnet wurde, umfasst zum einen die Zusammenarbeit bei der alljährlich stattfindenden Sommerproduktion der Opernschule. Während die Musikhochschule jeweils für die Regie und die musikalische Leitung verantwortlich ist, stellt das Landestheater Bühne, Logistik und technische Beratung, außerdem Fundus und Expertise seiner Ausstatter zur Verfügung.

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Begehrte Plätze

Am Theater gibt es zudem das Opernstudio mit fünf Stellen, in dem auch Absolventen der Detmolder Hochschule erste Erfahrungen im Profi-Ensemble sammeln. Beim jüngsten Vorsingen gab es 80 Bewerber, so Metzger. "Es hat sich herumgesprochen, dass man bei uns keine Drei-Sätze-Rollen, sondern größere Partien bekommt."

"Zweimal mussten wir die Hochschule wegen Baumaßnahmen im Haus ausladen, aber ab 2017 kann die Produktion wieder auf der Bühne des Landestheaters stattfinden", kündigt Metzger an. Das freut Hochschulrektor Prof. Dr. Thomas Grosse. "Es ist eine große Herausforderung, die Abschlussaufführung abseits des Landestheaters zu stemmen", sagt er. Die Inszenierung von Janáceks Oper "Das schlaue Füchslein" zeigt die Opernschule zum Ende des aktuellen Semesters im Detmolder Sommertheater.

"Für uns als Hochschule ist es wichtig, dass unsere Studenten die Profi-Bedingungen kennen lernen, für die sie ausgebildete werden", sagt Grosse. "Es ist ein großer Unterschied, ob sie ein Studentenorchester leiten oder eben ein Profi-Orchester." Denn der Vertrag beinhaltet außerdem das Dirigentenforum, bei dem Studierende der Orchesterleitung unter Anwesenheit ihres Lehrers Prof.

Florian Ludwig die Chance erhalten, mit dem Symphonischen Orchester des Landestheaters zu arbeiten. Selbiges gilt für das Instrumentenforum auf instrumentaler Ebene. Für sechs bis acht solcher Dienste steht das Orchester pro Spielzeit bereit. Diese seien bei der intensiven Reisetätigkeit des Orchesters gar nicht so einfach zu terminieren, berichtet Metzger.

Neu ist die Zusammenarbeit im Rahmen des Konzertexamens. Studenten, die ihr Examen mit Bestnote abgeschlossen haben, erhalten die Chance, öffentlich auch mit dem Orchester des Landestheaters aufzutreten. Bisher hatten nur das Detmolder Kammerorchester und die Nordwestdeutschen Philharmonie so mit der Hochschule zusammengearbeitet.

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