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Landestheater zeigt Albert Lortzings Komische Oper „Zar und Zimmermann“

Barbara Luetgebrune

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Die Komische Oper "Zar und Zimmermann" feiert am Freitag, 27. Mai, Premiere. - © Landestheater/Quast
Die Komische Oper "Zar und Zimmermann" feiert am Freitag, 27. Mai, Premiere. (© Landestheater/Quast)

Detmold. Im 21. Jahrhundert vergnügt sich der Zuschauer mit Formaten wie „Undercover Boss". „Aber was für die Privatsender in der Doku-Soap neu ist, ist für die Opernwelt ein alter Hut: der Chef inkognito", stellt das Detmolder Landestheater der Komischen Oper „Zar und Zimmermann" voran, die am Freitag, 27. Mai, Premiere hat.

Im Zentrum des Werkes von Albert Lortzing steht der russische Zar Peter I., der nach Holland reist, um sich in einer Werft die Kunst des Schiffbaus anzueignen. Als Peter Michaelow freundet er sich mit dem Zimmermann Peter Iwanow an. Dieser ist nicht nur Handwerker, sondern auch ein Deserteur und verliebt in die Nichte des inkompetenten Bürgermeisters. Zwei Peter an einem Ort, das rufe geradezu nach einer Verwechslungsgeschichte, vor allem, nachdem bekannt werde, dass sich der Zar Peter I. in der Stadt aufhalten solle, so das Theater.

Inszeniert wird Lortzings Oper von Wolf Widder, der sich entschieden hat, das Werk nicht zu aktualisieren. „Der Verfasser hat das Idealbild des Herrschers geschaffen, das es schwer macht, das zu modernisieren", so der Regisseur. Das Setting werde dementsprechend nicht verändert – allerdings hat er eine inhaltliche Klammer für die Handlung gebaut und führt einen Erzähler ein, der Tempo ins Bühnengeschehen bringen solle.

Auch von der Ausstattung her  bleibt die Inszenierung in der Zeit der Handlung. „Wir gehen im frühen Barock in die Vollen. Die Zuschauer lieben es – und wir auch", so Petra Mollérus, Ausstattungsleiterin am Detmolder Landestheater. Die musikalische Leitung liegt in den Händen von György Mészáros, der Lortzings Musik Anklänge an die Sprache Mozarts und italienischer Opern attestiert, ohne dass der Komponist diese zitiere. Es gebe viele Ensemble- und auch große Chorszenen – der Chor, einstudiert von Chordirektor Marbod Kaiser, nehme eine zentrale Rolle ein in diesem Werk – „und die Musik ist voll von Leben", so Mészáros.

Alles in allem gebe es in „Zar und Zimmermann" viele musikalisch brillant umgesetzte komische Szenen und biete ein höchst kurzweiliges Opernvergnügen. Die Inszenierung ist schon sehr gut gebucht, außerdem gibt es nach der Premiere in dieser Spielzeit nur noch eine weitere Aufführung.

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