Detmold. Jetzt beginnt die neue Spielzeit auch für junge Theater-Fans: Am morgigen Donnerstag steht mit „Jeda, der Schneemann" die erste Premiere im „Kaschlupp!", der Jugendbühne des Landestheaters an der Bahnhofstraße 1, auf dem Programm. Los gehts um 11 Uhr. Und: „Es gibt sogar noch Karten für die Premiere", sagt Dramaturgin Marie Johannsen.
Das Stück, das bereits 1986 geschrieben wurde, sei ein echter Bühnen-Klassiker für Kinder – „und ein totaler Renner", sagt Charlotte Van Kerckhoven, Theaterpädagogin und Regisseurin am „Kaschlupp!", die das Werk inszeniert. Und in dessen Mittelpunkt steht Jeda, der Schneemann. Der hat beschlossen, nicht zu schmelzen. Er tut alles, um einen schönen Sommer zu erleben und hat dazu einen speziellen Trick: Er trinkt Eistee. Aber nicht nur die Sonne macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Auch die wärmenden Gedanken an die bereits verflossene Liebe machen ihm mehr und mehr zu schaffen. „Als er schließlich ein Ei aus dem Meer angelt und sich sein Eisteevorrat dem Ende zuneigt, muss er sich entscheiden: Soll er unter Einsatz seines Restlebens das Ei ausbrüten? Oder kann er, der so gerne erfahren will, was sich in dem Ei befindet, seine Neugier zügeln?", stellt das Landestheater der Produktion voran.
Feste Vorstellungen von „Jeda, der Schneemann" im „Kaschlupp!" sind geplant für den 15. und 18. September sowie für den 28. Januar, den 26. Februar und den 12. März 2017. Tickets gibt es an der Theaterkasse unter Tel. (05231) 974803 oder in den LZ-Geschäftsstellen. Das Ensemble reist mit dem Stück auch in Schulen und Kindergärten. Gebucht werden können diese mobilen Vorstellungen unter Tel. (05231) 974621.
Das Ende kommt unweigerlich wie der nächste Winter – ist es ein trauriges Stück? Nein, sagt Charlotte Van Kerckhoven. „Es hat eine gewisse Nostalgie, aber es gibt auch ganz viele lustige Passagen. Es geht um Leben und Sterben, um Abschied, aber vor allem um Hoffnung." In einigen Monaten werde es wieder schneien. Und die Kinder könnten wieder einen Schneemann bauen und ihn zum Leben erwecken. Diese Nostalgie auf die Bühne zu bringen, diese etwas naiv zu bespielen: Das ist ihr Ansatz für die Inszenierung. Jeda sei eine sehr vielschichtig angelegte Figur, ein Typ, der schon viel erlebt hat. So ist das Kostüm, das Tatiana Tarwitz entworfen hat, auch nicht mehr strahlendweiß. Darin steckt Darsteller Adrian Thomser, der das Stück spielt – als Solo, „aber ich erspiele mir diverse Requisiten als Anspielpartner", sagt er. Die Bühne, auf der ein großer Kühlschrank dominiert, in dem Jedas Eistee-Vorräte lagern, hat Anne Brügel gestaltet.
45 Minuten dauert die Aufführung und richtet sich an Kinder ab 4 Jahren und ihre Familien. „Besonders gut geeignet ist es aber auch für Grundschulkinder", sagt Charlotte Van Kerckhoven.