Detmold. Ein Tanzabend, inspiriert von Ausnahmekünstler David Bowie, steht im Detmolder Landestheater auf dem Plan. Am Freitag, dem 14. Oktober hat „Lets Rock" Premiere. Los geht es um 19.30 Uhr.
„Lets Rock" sei zunächst ein Arbeitstitel gewesen, berichtet Musiktheater-Dramaturgin Elisabeth Wirtz. Erst mit David Bowies Tod im Januar sei klar gewesen, dass er im Zentrum des Tanzabends stehen sollte, den die Tänzer des Landestheaters um den Ballettdirektor und Choreographen des Abends, Richard Lowe, nun präsentieren. „David Bowie ist eine absolute Kunstfigur, als Person existiert er nicht", sagt Elisabeth Wirtz. „Er hat immer zur Avantgarde gehört, hatte ungeheure Tentakeln, zu spüren, was jeweils gerade angesagt war. Er hat andere geprägt und sich selbst prägen lassen und seinen Abgang auf grandiose Weise inszeniert. All das ist durch und durch theatralisch. Da bietet sich eine Fülle an Material."
Für die Premiere am morgigen Freitag gibt es noch Karten. Weitere Vorstellungen sind am 21. und 22. Oktober, am 19. November, am 4. und 30. Dezember, am 26. und 27. Januar sowie am 1. und 10. Februar. Tickets gibt es an der Theaterkasse, Tel. (05231) 974803, und in den LZ-Geschäftsstellen.
Um diese in einer Choreographie auf die Bühne zu bringen, nähere er sich dem Phänomen David Bowie auf assoziative Weise, sagt Richard Lowe. Er zeige keinen Bilderbogen seines Lebens, schon gar nicht in chronologischer Reihenfolge. Vielmehr wolle er Stationen und Facetten dieser vielgestaltigen Persönlichkeit – Bowie war schließlich nicht nur Musiker, sondern auch Schauspieler, er schrieb und malte – in schlaglichtartiger Manier abbilden.
So stehe auch nicht nur ein David Bowie auf der Bühne, sondern viele, dargestellt von den Tänzern der Detmolder Ballett-Compagnie. Aber einen besonderen David Bowie gebe es dennoch: jenen seines letzten Lebensjahrzehnts, verkörpert von Gaëtan Chailly.
Eben weil er im stetigen Austausch mit anderen Künstlern gewesen sei, werde „Lets Rock" musikalisch auch kein reiner Bowie-Abend, sagt Elisabeth Wirtz. Vielmehr werden auch Titel von Pink Floyd, Queen, Tina Turner, Philip Glass und anderen zu hören sein.
Manfred Kaderk hat das Bühnenbild entworfen – „keine reine Rockbühne, es gibt immer wieder auch Spielszenen", kündigt er an. Martin Kemner steuert den Video-Part bei. „Mir ist es allerdings wichtig, dass die Videos nicht von dem ablenken, was auf der Bühne passiert", sagt er. Zum Teil wird er mit seinen Projektionen auch die Kostüme von Tänzern bespielen, die Tessa Veronika Janus entworfen hat. Auch in ihnen sollen sich die diversen Facetten David Bowies und seine immer wieder neuen Selbstinszenierungen spiegeln: „Vom aufgeknöpften Hemd bis zum eleganten Anzug ist alles dabei", sagt sie. Die Passanten, die ebenfalls auftauchen, bekommen einen 80er-Jahre-Look.
Das Regie-Team ist überzeugt, dass „Lets Rock" ganz verschiedenen Altersgruppen Ansatzpunkte bietet – ohne dabei beliebig zu sein. „David Bowie", sagt Elisabeth Wirtz, „war alles andere als beliebig."