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Landestheater bringt Giuseppe Verdis „Rigoletto“ in Italienisch

Barbara Luetgebrune

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„Rigoletto": Der Sänger der Titelrolle, Sándor Balla (vorne), zusammen mit dem Ensemble in einer Spielszene der Verdi-Oper auf der Bühne des Detmolder Landestheaters. - © Landestheater/Lefebvre
„Rigoletto": Der Sänger der Titelrolle, Sándor Balla (vorne), zusammen mit dem Ensemble in einer Spielszene der Verdi-Oper auf der Bühne des Detmolder Landestheaters. (© Landestheater/Lefebvre)

Detmold. „Selbst wer ,Rigoletto‘ nicht kennt, kennt etwas daraus", resümiert Elisabeth Wirtz, Musiktheaterdramaturgin am Detmolder Landestheater. So bediene sich auch die Werbung gern bei Verdi: Die Arie „La donna è mobile" etwa begleitet Spots für Pizza oder Schokolade. Für Elisabeth Wirtz nicht erstaunlich: „Die Musik geht rein ins Ohr – und nicht wieder raus." Am Freitag, 28. Oktober, hat „Rigoletto" Premiere im Theater.

Eine junge, von Lebens- und Liebessehnsucht geleitete Frau, ein skrupellos die eigene Lustbefriedigung suchender Herzog und ein vom Schicksal Gestrafter, dem sogar die Selbstjustiz misslingt: In der 1851 uraufgeführten Oper erzähle Verdi nicht nur musikalisch, sondern auch szenisch eine ungemein aufwühlende Geschichte, stellt das Landestheater der Produktion voran.

Information
Öffentliche Probe und Matinee

Am Samstag, 22. Oktober, läuft von 10 bis zirka 11.30 Uhr eine öffentliche Bühnenorchesterprobe. Der Eintritt ist frei. Das gilt auch für die Einführungsmatinee, die am Sonntag, 23. Oktober, um 11.30 Uhr im Kreishaus beginnt. Karten für die Vorstellungen, auch für die Premiere, gibt’s unter Tel. (05231) 974803 und in den LZ-Geschäftsstellen.

Inszeniert wird diese von Werner Pichler, der damit seine erste Regiearbeit für das Detmolder Haus abliefert – allerdings schon seinen dritten „Rigoletto" auf die Bühne bringt. „Ich habe das Geschehen nicht im Mittelalter angesiedelt, weil die Geschichte durchaus heutig ist", sagt Pichler. Das gelte auch für den Grundkonflikt der Handlung – im Zentrum: Ein Mensch, der wegen seiner Verkrüppelung nur einen Berufsweg hat und ein Doppelleben führt, was geradewegs in eine Doppelmoral münde. Als Hofnarr macht sich Rigoletto lustig über betrogene Ehemänner und Väter – „am Ende passiert ihm genau das, was er anderen angetan hat, selbst", sagt Pichler.

Ausstatter Klaus Hellenstein hat zwei Palazzi entworfen, die mit ihren nachempfundenen und erdachten Fresken italienisches Kolorit vermitteln. „Und sie lassen sich jeweils um einen Mittelpunkt drehen. Auf diese Weise sind die schnellen Szenenwechsel möglich", sagt er. Die Kostüme hat er so entworfen, dass sie farblich in die Ästhetik der Bühne passen und sich modisch im Zeitraum von 1920 bis heute bewegen.

Die musikalische Leitung hat György Mészáros. Er dirigiert eine Musik, in der Verdi seine kompositorischen Möglichkeiten voll ausschöpfe. „Er zieht den Klang gewissermaßen zusammen, er braucht nur ganz wenige Instrumente, um den von ihm gewollten Klang zu erreichen", sagt Mészáros. „Und im Mittelpunkt stehen die Gesangsstimmen. Für alle Partien, sogar für den Herrenchor, hat Verdi ungeheuer reich geschrieben." Er sei überdies sehr angetan von der Detmolder Besetzung.

Gesungen wird in italienischer Sprache, es gibt allerdings deutsche Übertitel. „Und zwar gestochen scharf, sie sind sogar vom dritten Rang aus gut zu lesen", wirbt Elisabeth Wirtz. „Wir haben eine nagelneue LED-Anlage, die es in noch nicht vielen Opernhäusern gibt."

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