Im Juni 2000 verschwindet die Augustdorferin Bianca F. - nur wenige Tage nach ihrer Hochzeit. Jahre später steht der Ehemann wegen Mordes vor Gericht - obwohl es keine Leiche gibt.
"Es steht fest, dass Bianca F. in der Nacht zum 7. Juni 2000 ums Leben gekommen ist, und er daran schuld ist." Diese Aussage trifft Richter Michael Reineke am 22. November 2005 im Detmolder Landgericht. Auf der Anklagebank sitzt Pietro F., der Bianca nur vier Tage vor ihrem Verschwinden geheiratet hatte. An diesem Prozesstag wird ein Hafturteil gegen ihn fallen. Es ist das Ende eines Gerichtsfalls, der als "Prozess ohne Leiche" in die Annalen der Detmolder Justizgeschichte eingehen wird.
Die Ereignisse, die zum Zeitpunkt des Prozesses fünf Jahre zurückliegen, sind nur schwer nachzuvollziehen. Das Verschwinden der jungen Frau, die gerade 21 Jahre alt ist, kann sich niemand erklären. Bianca F. ist schwanger, lässt ihren Mutterpass zurück und auch ihre Familie weiß nichts von ihrem Verbleib. Sechs Wochen dauert es, bis Pietro F. seine Frau Bianca bei der Polizei als vermisst meldet. Er gibt an, sich mit ihr gestritten zu haben. Was war wirklich geschehen?