Goodbye Deutschland: Salzufler Kultwirte eröffnen zweites "Anno" auf Malle

Bad Salzuflen. Die Krone von Jürgen Drews könnte bald wackeln. Mallorca braucht einen neuen König. Findet jedenfalls Jürgen Ortmann. Bescheidenheit ist nicht seine Stärke. Aber Party machen. Jetzt geht der Bad Salzufler unter die Auswanderer und eröffnet ein zweites &bdquo;Anno" in Cala Ratjada. Der eingespanischte Name der Kneipe künftig: &bdquo;El Año".

Badeschlappen, Sonnenhüte, Strandlaken: Am Strand von Cala Ratjada trägt bald jeder Tourist den Namen &bdquo;Anno 66" auf dem T-Shirt spazieren. Zumindest wenn es nach Jürgen Ortmann und seinem Kompagnon Markus Rausch geht. Das Marketing-Konzept steht. Und um den Werbe-Turbo so richtig in Gang zu bringen, setzt man auf TV-Unterstützung. &bdquo;Der Sender VOX wird uns begleiten", freut sich Jürgen Ortmann schon jetzt über seine Rolle in der Doku &bdquo;Goodbye Deutschland! Viva Mallorca!". Als &bdquo;Kasperkopp vom Dienst" – so seine offizielle Berufsbezeichnung – dürfte Unterhaltung garantiert sein.

Lange Suche nach einer Immobilie

&bdquo;Ich träume schon seit Jahren von einem Laden auf Mallorca", verrät der 55-Jährige und spricht von einer langen Suche nach der passenden Immobilie. Sechs Mal im Jahr habe er auf der Lieblingsinsel der Deutschen geurlaubt, bevorzugt im ehemaligen Fischerdorf Cala Ratjada.

Bis dann endlich die Chance zum Greifen nah war: Das Steakhouse &bdquo;Porto Fino" in bester Lage am Jacht-Hafen stand zur Vermietung. &bdquo;Es hat sechs Wochen gedauert, bis ich es geschafft habe, meinem Bruder Uwe von dem Deal zu erzählen", blickt Jürgen Ortmann auf seinen Drilling, mit dem er seit elf Jahren erfolgreich die Party-Kneipe an der Osterstraße schmeißt. &bdquo;Ich habe mich immer gefreut, wenn er mit den Worten zurückkam: Mist, wieder nichts Passendes gefunden", outet sich Uwe Ortmann als Auswanderermuffel. Und überhaupt, die beiden seien noch nie so lange getrennt voneinander gewesen.

Brasilianer als "Menschenmagnet"

Uwe wird dafür sorgen, dass es künftig den Gästen in Bad Salzuflen an nichts fehlt. &bdquo;Außer die Visage von Jürgen", gibt er lachend zu Protokoll. Der wird auf &bdquo;Malle" von Markus Rausch unterstützt. Der Salzufler Unternehmer und &bdquo;Anno-Spülpraktikant" will vorerst zwischen Deutschland und Spanien pendeln. Dritter im Bunde ist der gebürtige Brasilianer Rafael Chuna. &bdquo;Ein Menschenmagnet", beschreibt Markus Rausch den Patenonkel seines Kindes. &bdquo;Über der Kneipe am Hafen sind drei Wohnungen, die wir angemietet haben", sagt Jürgen Ortmann, der so schnell wie möglich seine Frau und im besten Falle auch die beiden Kinder auf Dauer in Spanien bei sich haben möchte.

Dass das Projekt auf der Mittelmeerinsel schiefgehen könnte, davon geht er nicht aus. &bdquo;So ein Laden läuft durch die Persönlichkeiten vor Ort. Um uns hier in Bad Salzuflen zu erleben, kommen Gäste aus ganz Deutschland", denkt Ortmann beispielsweise an eine 120-köpfige Reisegesellschaft aus dem Ruhrgebiet, die zwei Tage im &bdquo;Anno" gefeiert hatte. Warum sollte das Konzept mit dem Mix aus Musik-Kneipe, Essen, frechen Sprüchen und jeden Montag frisch gewaschenen Singles nicht auch auf der Balearen-Insel funktionieren? Wobei, in der Hauptsaison ist auf Mallorca eigentlich jeden Tag Samstag. Aber auch dafür wird sich täglich ein passendes Motto finden lassen, um die Feierwütigen bei Laune zu halten.

Der erste Flieger von Münster Richtung Mallorca sowie ein Hotel am Hafen von Cala Ratjada seien für das Eröffnungswochenende im &bdquo;El Año" vom 18. bis 20. März 2022 übrigens schon ausgebucht. &bdquo;Dabei wollten wir eigentlich erstmal ganz ruhig anfangen, um die Nachbarn nicht gleich zu verschrecken", haben sich die Auswanderer vorgenommen. Jürgen Ortmann kann sich das Grinsen dabei nicht verkneifen. Promis verpflichten? Nee, das komme nicht in die Tüte. &bdquo;Wir reichen", zeigt sich der Vollblut-Gastronom selbstbewusst.

Abschiedsparty Am kommenden Samstag, 8. Januar, startet im Salzufler &bdquo;Anno" an der Osterstraße eine große Abschieds-Sause samt Fernseh-Begleitung. &bdquo;Die Leute vom Sender VOX werden sich wundern, die kennen uns ja noch gar nicht", kündigen die Ortmänner ein im positiven Sinne &bdquo;irres" Spektakel an. Für alle Teilnehmer gilt die 2G-Regel. Voraussichtlich werden die Folgen ab Sommer 2022 im Fernsehen übertragen.

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