Nach Angriff auf Pferd: Hundehalterin plädiert für mehr Umsicht

Detmold. Reiterin Sandra Hillebrand hat einen Unfall erlebt: Im Park am Detmolder Flugplatz biss ein Hund ihr Pferd und sie fiel herunter. Jetzt appelliert die 36-Jährige, die selbst zwei Doggen hat, an alle Hundehalter: &bdquo;Wer seinen Hund dabei hat, muss umsichtig sein und vernünftig handeln." Laut Stadt gibt es häufig Beißereien zwischen Hunden in dem Bereich.

Die Dörentruperin erlebt laut eigener Aussage immer wieder, dass andere Halter ihre Tiere mit der Begründung nicht anleinen: &bdquo;Mein Hund tut nichts." Denen sei aber nicht bewusst, dass andere Hunde vielleicht nicht so zahm seien oder andere Menschen Angst vor den Tieren hätten, meint sie. &bdquo;An die Leine nehmen hat etwas mit Rücksichtnahme zu tun", sagt sie. Hillebrand würde ihre Hunde daher nicht in einem Bereich wie am Flugplatz frei laufen lassen, wo andere Leute oder Tiere sind. Sie schlägt vor, über eine Leinenpflicht an dieser Stelle nachzudenken.

Dort gilt diese Pflicht nämlich nicht. In Paragraf 5 der ordnungsbehördlichen Verordnung der Stadt Detmold heißt es lediglich: &bdquo;Personen, die Tiere halten, haben dafür zu sorgen, dass die Tiere Personen nicht gefährden, anderen Tieren keinen Schaden zufügen, Sachen nicht beschädigen, nicht ohne Aufsicht unbefugt auf Grundstücken Dritter herumlaufen [...]." Eine generelle Leinenpflicht herrscht für bestimmte und gefährliche Rassen, die in der Verordnung aufgeführt sind. Hunde, die eine Widerristhöhe von mindestens 40 Zentimetern oder ein Gewicht von 20 Kilogramm erreichen, müssen &bdquo;innerhalb bebauter Ortsteile" an der Leine geführt werden.

Der Bereich Hohenloh gilt nicht als bebauter Ortsteil, bestätigt Thomas Berger von der Stadt Detmold. Er kennt aber die Problematik am Flugplatz: &bdquo;Da sind viele Spaziergänger, Jogger, Hunde, Reiter und Radfahrer unterwegs. Die Hunde werden meist einfach laufen gelassen. Es gibt dort einen Hundebeißvorfall nach dem anderen." Richtige Auslaufgebiete für Hunde gebe es im Gegenzug in Detmold aber auch nicht, sagt Berger. Außerdem weist er daraufhin, dass Hunde laut Landesforstgesetz außerhalb von Wegen im Wald nur angeleint mitgeführt werden dürfen.

Die Polizei kann den Unfall von Sandra Hillebrand bestätigen. Denn die Beamten wurden hinzugerufen und schrieben eine Anzeige gegen wegen fahrlässiger Körperverletzung. Solche Fälle würden in der Regel mit einer Geldstrafe geahndet werden, weiß Oberstaatsanwalt Ralf Vetter. Sandra Hillebrand will aber weiterhin mit ihrem Pferd in Hohenloh ausreiten, sobald die Wunde verheilt und es nicht mehr so nervös ist. &bdquo;Ich werde künftig aber ein Hundespray dabei haben", sagt sie.

Das sagt der Hundetrainer Mustafa Irmak betreibt eine Hundeschule in Bad Salzuflen. Er hält eine generelle Leinenpflicht für falsch: &bdquo;Hunde brauchen Auslauf und den sozialen Kontakt zu anderen Hunde. Diesen müssen sie aber erst lernen. Am besten fangen Halter mit der Erziehung schon im Welpenalter an." Ebenso wie Sandra Hillebrand findet Mustafa Irmak die Rücksichtnahme auf andere wichtig: &bdquo;Halter sollten lernen, vorausschauend zu arbeiten. Wenn ich nicht sicherstellen kann, dass der Hund abrufbar ist, sollte ich ihn zumindest an die Schleppleine nehmen." Der Salzufler sagt daher: &bdquo;NRW sollte Hundehalter verpflichten, einen Führerschein machen zu müssen."

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