Feiern sind gerettet: So wird das „Weiße Ross“ in Detmold aus der Insolvenz geholt

Detmold. Die Gaststätten des verstorbenen Gastronomen Marcus Schuster sind gerettet: Drei Wochen nachdem für dessen Nachlass das vorläufige Insolvenzverfahren eröffnet worden war , ist eine dauerhafte Lösung für das &bdquo;Weiße Ross“ im Freilichtmuseum und die anderen Standorte gefunden. Der neue Chef ist kein Unbekannter.

&bdquo;Ich kann Erfolg vermelden“, berichtet Rechtsanwalt Martin Schmidt aus Detmold, der vom Gericht zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt worden war. Am Montag seien die Pachtverträge für das &bdquo;Weiße Ross“ und für das Clubhaus an der Rennstrecke Bilster Berg unterschrieben und der Kaufvertrag über Betriebsgegenstände geschlossen worden. Neuer Geschäftsinhaber ist mit sofortiger Wirkung Thorsten Federschmid, der bislang schon als Betriebsleiter fungiert und die Lokale mit den rund 20 Mitarbeitern auch nach dem Insolvenzantrag durch die Erben weiter betreut hatte.

Wie berichtet, waren die Erben bis zu Marcus Schusters Tod geschäftlich nicht eingebunden gewesen, hatten die Betriebe aber zunächst fortführen müssen. Die Vermögenslage, die nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters anfangs unklar gewesen war, habe sich als negativer herausgestellt als angenommen. Die Betriebe hätten zwar regelmäßig gute Ergebnisse erzielt, Unterdeckungen aus der Corona-Zeit seien aber noch nicht aufgeholt gewesen. Der Verkauf des laufenden Unternehmens sei somit nicht mehr infrage gekommen, sodass die Erben eigenverantwortlich Insolvenz beantragten.

In kürzester Zeit selbstständig gemacht Thorsten Federschmid hat das Unternehmen mit der Dachmarke &bdquo;Genuss & Gastronomie in Ostwestfalen-Lippe“ (GGOWL), zu dem neben dem &bdquo;Weißen Ross“ und dem Clubhaus Bilster Berg auch das Burgcafé an der Wewelsburg und der Foodtruck &bdquo;Der Tunker“ gehörten, in den vergangenen Jahren bereits als Prokurist betreut und zusammen mit Marcus Schuster gestaltet. &bdquo;Jetzt war es für die Kollegen und für mich wichtig, dass es weitergeht. Es sind so gute und facettenreiche Standorte“, erklärt der Geschäftsinhaber zu seiner Motivation - auch wenn es eine Herausforderung sei, sich in kürzester Zeit eine Selbstständigkeit aufzubauen und nebenbei die Insolvenz abzuwickeln. Stolz ist er daher auf sein Team und möchte selbst gar nicht so sehr im Vordergrund stehen.

Federschmid übernimmt auch den Foodtruck, der bei Veranstaltungen präsent ist und auch für private Feiern gemietet werden kann. Der Betrieb, der nun auf neue Beine gestellt wird, ist nach Angaben von Rechtsanwalt Martin Schmidt damit gleichzeitig aus der Insolvenz herausgelöst. Das Café an der Wewelsburg wird anderweitig fortgeführt. &bdquo;Vermieter ist der Kreis Paderborn, der einen neuen Pächter bestimmt hat“, berichtet der vorläufige Insolvenzverwalter. Nach einer einmonatigen Renovierungsphase solle im Oktober neu eröffnet werden.

Betrieb läuft ohne Unterbrechung weiter In Detmold gibt es dagegen keine Pause: &bdquo;Alle Mitarbeiter bleiben, der Betrieb läuft ohne Unterbrechung weiter und alle gebuchten und bestätigten Veranstaltungen finden statt“, erläutert Martin Schmidt. Zuletzt hatte es lediglich eine Zusicherung bis einschließlich Oktober gegeben; für den Rest des Jahres 2024 und für 2025 bestand noch Unsicherheit. Nun können die Brautpaare und alle anderen Gastgeber aufatmen: ihre Feiern können wie geplant über die Bühne gehen.

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