Liebe und Konflikte: Opernschule der Hochschule für Musik Detmold probt für die Premiere

Detmold. &bdquo;Lalalalalala“, die Stimmen schwingen auf und ab, mal höher, mal tiefer. Hinter der Bühne des Detmolder Sommertheaters wärmen die Studenten der Opernschule der Hochschule für Musik (HfM) ihre Stimmbänder auf. Hier proben sie für ihren großen Auftritt. Am Samstag und Sonntag, 1. und 2. Februar, führen sie in ihrer Winterproduktion die Operette &bdquo;Die schöne Galathée“ von Franz von Suppé und die Oper &bdquo;Susannas Geheimnis“ von Ermanno Wolf-Ferrari auf. Die Premiere am Samstag beginnt um 19.30 Uhr, während die Vorstellung am Sonntag um 18 Uhr anfängt. Jeweils 45 Minuten vor Beginn gibt es eine Einführungsveranstaltung, in der der Inhalt der Stücke vorgestellt wird.

Die beiden Einakter sind ursprünglich in unterschiedlichen Zeiten angesiedelt – &bdquo;Die schöne Galathée“ in der griechischen Antike und &bdquo;Susannas Geheimnis“ im frühen 20. Jahrhundert. Regisseurin Birgit Kronshage wählte für die Winterproduktion bewusst einen anderen Ansatz: &bdquo;Nur die Einstellungen der Herren sind antiquiert. Ansonsten haben wir beide Stücke ein wenig in die heutige Zeit geholt.“

Ausdrucksstarke Gesten Plötzlich geht das Licht auf der Bühne des Sommertheaters an. Die Proben können beginnen. &bdquo;Heute gehen wir einmal alle Nummern musikalisch durch“, sagt die Regisseurin. Fabio Vettraino, der musikalische Leiter der beiden Aufführungen, sitzt am Klavier und beginnt zu spielen, sobald Ganymed (Ge Fang) zu singen beginnt. Die Studentin taucht an der Seite der Bühne auf und läuft langsam auf das Sofa am Rand der Bühne zu. Beim Singen spiegelt sich jede Emotion in ihrem Gesicht wider, während ihre Arme in ausdrucksstarken Gesten die Musik unterstreichen. Im direkten Anschluss geht es mit der nächsten Gesangsnummer weiter.

In &bdquo;Susannas Geheimnis“ geht es um das Ehepaar Susanna (Emmanouela Orfanoudaki) und Gil (Ihor Pashinskyi und Jaesueng Lee). Susanna geht normalerweise nicht vor die Tür, wenn ihr Ehemann nicht davon weiß. Doch an diesem Tag verlässt sie heimlich das Haus, um zu rauchen. Als Gil zurückkehrt, bemerkt er sofort den Zigarettenrauch und wird wütend. &bdquo;Wer war hier, als ich nicht da war“, fragt er sich. Susanna hat Angst, ihm die Wahrheit zu sagen und bestreitet, selbst geraucht zu haben.

Verliebt in eine Statue Während in &bdquo;Susannas Geheimnis“ die Eifersucht von Gil schließlich in eine versöhnliche Harmonie übergeht, zeigt &bdquo;Die schöne Galathée“, wie die Protagonistin an den Zwängen und Erwartungen ihres Erschaffers scheitert. Der Bildhauer Pygmalion (Zhanxiang Peng und Christian Camino) kann Frauen nicht ausstehen und meißelt sich eine eigene Statue, in die er sich dann verliebt. Daraufhin lässt er Galathée (Kristina Sokova und Yisitie Zhang) lebendig werden.

Hier wird das Verhältnis zwischen Schöpfer und Muse kritisch beleuchtet: Galathée entwickelt einen eigenen Willen, kann sich jedoch letztlich nicht der Dominanz Pygmalions entziehen und erstarrt wieder zu Marmor. &bdquo;Im Original wünscht er sich, dass sie wieder zu Stein wird, aber in unserer Version hat Galathée die Macht und möchte freiwillig wieder zu Stein werden“, betont Kronshage.

Gezielte Hinweise Die Regisseurin verfolgt die Proben ihrer Studenten aufmerksam. Immer wieder geht sie über die Bühne, studiert die Mimik und Gestik der Schauspieler aus nächster Nähe und gibt gezielte Hinweise. &bdquo;Bitte macht die Drehung noch einmal. Sonst war das gut“, merkt sie an.

Die Proben für die beiden Stücke begannen bereits im Oktober des vergangenen Jahres, zunächst jedoch nur in den Unterrichtsstunden. &bdquo;Jetzt proben wir drei geballte Wochen im Sommertheater“, erklärt die Regisseurin. Und dann steht auch schon die Premiere beider Stücke bevor. Die Operette &bdquo;Die schöne Galathée“ dauert etwa eine Stunde, während die Oper &bdquo;Susannas Geheimnis“ etwas länger als eine Stunde gespielt wird.

Eifersucht Die Probe hat mittlerweile eine bedeutende Stelle erreicht. Langsam öffnet sich der Vorhang hinter Pygmalions Diener Ganymed (Ge Fang) und dem Kunstliebhaber Mydas (Jonas Domeier). So sieht Mydas zum ersten Mal die Statue Galathée (Kristina Sokova). Doch kaum ist dieser Moment vorbei, stürmt der eifersüchtige Pygmalion (Zhanxiang Peng) herein. Die Klaviermusik wird immer lauter und schneller, der Gesang der drei Darsteller immer intensiver. Ganymed und Pygmalion eilen schnellen Schrittes auf Mydas zu – der versucht, sich mit einem Stuhl zu verteidigen, jedoch vergeblich. Hinter dem Sofa umzingeln die beiden ihn und drängen ihn zu Boden. Damit endet die Szene.

Tickets sind für 8 Euro im Vorverkauf sowie an der Abendkasse des Sommertheaters erhältlich. Für Personen unter 30 Jahren beträgt der Eintritt 6 Euro. Hochschulangehörige zahlen im Vorverkauf 2 Euro und erhalten an der Abendkasse freien Eintritt.

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