Live-Podcast mit geballter Frauenpower im Detmolder Sommertheater

Detmold. Was haben eine mehrfache Aufsichtsrätin in großen Unternehmen und eine Box-Weltmeisterin gemeinsam? So einiges, wie die LZ im Gespräch mit Simone Menne und Dilar Kisikyol erfuhr. Beide mussten ihm Laufe ihrer Karriere gegen Widerstände ankämpfen - und sind erfolgreich geworden. Die beiden Frauen sind Gäste bei der Benefizveranstaltung &bdquo;Pretty in Pink – ein Abend von Frauen für Frauen“ des Inner Wheel Clubs Detmold-Blomberg. Dieser lädt dazu für Mittwoch, 19. März, auf 19 Uhr ins Detmolder Sommertheater zur 3. Auflage der Reihe ein.

Die LZ erreicht Simone Menne in Irlands Hauptstadt Dublin, wohin sie im Rahmen ihrer Aufsichtsratstätigkeit geflogen ist. Die 64-Jährige war vier Jahre bei der Lufthansa für die Finanzstrategie zuständig und ist derzeit Aufsichtsrätin in mehreren Unternehmen, beispielsweise der Deutschen Post. Sie setzt sich außerdem als Präsidentin der American Chamber of Commerce Germany für gute Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den USA ein und besitzt eine Kunstgalerie in Kiel. Sie könne um die Ecke denken, lasse sich gern inspirieren lassen und probiere vieles aus, sagt sie von sich.

Vorbild für andere Sie setzt sich gern für Frauen ein, warum? &bdquo;Es ist wichtig, jungen Frauen Rollenvorbilder zu zeigen, damit sie sehen, ich kann Familie und Beruf miteinander verbinden“, erklärt Simone Menne. Frauen seien auch in der Wirtschaft wichtig, weil mehr als 50 Prozent der Kunden von Unternehmen weiblich seien. Eine weibliche Sicht sei zudem auch in Führungsebenen notwendig.

Weil nur wenige Frauen in Deutschland Spitzenpositionen besetzten, plädiert sie für eine Frauenquote. &bdquo;Denn noch sind wir nicht so weit“, sagt sie. In Deutschland sehe man es an der Zusammensetzung des neuen Bundestages: Von den 630 künftigen Abgeordneten sind nur 204 Frauen. In den USA verschwände derzeit Diversität von der Agenda. Die Managerin gibt zu, dass sich in den vergangenen Jahren einiges getan hat. &bdquo;Ich kenne viele selbstbewusste Frauen, die sich eine Karriere zutrauen.“ Junge Männer dagegen hätten bei einer Befragung sich eher in einer traditionellen Rolle gesehen. &bdquo;So eine Polarisierung macht keinen Sinn“, meint Menne.

Karriere anstreben Was hat ihr die Karriere ermöglicht? Simone Menne erzählt, dass sie von Haus aus mit einem gesunden Selbstbewusstsein ausgestattet worden sei. Für sie sei es normal gewesen, dass Frauen arbeiten. Sie selbst sei ohne eigene Familie unabhängig gewesen und habe so auch Jobs annehmen können, die mit einem Risiko behaftet waren. Was muss sich in der Gesellschaft verbessern? Die Kinderbetreuung und das Ehegattensplitting, sagt die Aufsichtsrätin. In Österreich - das findet sie gut - werde die Elternzeit auf Mutter und Vater hälftig aufgeteilt. Vorurteile (Rabenmutter, wer arbeitet) gebe es leider auch noch zuhauf.

Ihre Tipps für junge Frauen, die Karriere machen möchten? &bdquo;Es hilft, zu überlegen, was ein Wunschbild ist und wie man sich das Leben vorstellt. Die Aufteilung sollte man mit dem Partner besprechen.“ Gegenüber einem Vorgesetzten solle eine Frau auch deutlich machen, dass sie sich den nächsten Karriereschritt vorstellen kann.

Box-Weltmeisterin Simone Menne wird Dilar Kisikyol für ihren Live-Podcast interviewen. Die 33-Jährige ist amtierende Weltmeisterin im Leichtgewicht-Boxen, hat ihre Profikarriere im vergangenen Jahr jedoch beendet. Die Wahl-Hamburgerin hat beim LZ-Anruf gerade mit einer Parkinson-Reha-Gruppe geboxt und trainiert und will dieses Angebot ausbauen und künftig auf sehr breite Füße stellen.

Die Geschichte der Sozialpädagogin und Gymnastiklehrerin begann mit einem Kampf – sie wurde als Drilling und Frühchen geboren und kämpfte sich durch. &bdquo;Dilar“ heißt &bdquo;Feuerherz“ auf Kurdisch. Mit 16 Jahren entdeckt sie das Boxen für sich, inspiriert durch den Film &bdquo;Million Dollar Baby“, erzählt Dilar Kisikyol. &bdquo;Boxen hat mich gestärkt, mir Disziplin und Selbstbewusstsein gegeben und mich gelehrt, für meine Ziele zu kämpfen und mich auch in schwierigen Momenten durchzusetzen. Dieser Sport ist für mich ein Spiegel des Lebens: eine Möglichkeit, Herausforderungen anzunehmen und sich weiterzuentwickeln“, sagt die 33-Jährige.

Als Frau musste sie sich in einer Männerdomäne durchsetzen, doppelt und dreifach habe sie gekämpft. Um beispielsweise genügend Geld zu verdienen. Das Boxen sei eine gute Lebensschule, man lerne &bdquo;Nein“ zu sagen und sich durchzusetzen. Aufgehört habe sie, weil die Strukturen in dem Sport zu schwierig und aufwendig waren. Jetzt fördert sie hauptsächlich Mädchen und Frauen bei ihren Boxkursen. Zu sehen, wie diese sich entwickeln und selbstbewusst werden, inspiriert sie und macht sie glücklich.

Bedingt durch ihre Herkunft sieht sich die 33-Jährige auch als positives Beispiel dafür, etwas im Leben erreicht zu haben. Sie freut sich, verschiedene Zielgruppen zu erreichen und dass in ihren Kursen Mädchen aus vielen Herkunftsländern aufeinandertreffen.

Was möchte sie jungen Frauen mit auf den Weg geben? &bdquo;An sich selber zu glauben und für den eigenen Weg zu kämpfen“, sagt die Sportlerin. Sie hätte sich gewünscht, dass ihr eigener Weg einfacher gewesen wäre - obwohl ihre Eltern sie unterstützt hätten. Das Boxen sei jedoch eine Sportart, hinter der viel stecke, sag Dilar Kisikyol und wünscht sich, dass mehr Frauen und Jugendliche diese für sich entdecken.

Sie gibt zurzeit an einer Schule Gewaltpräventionskurse sowie Workshops für Führungskräfte, um die persönlichen und sozialen Kompetenzen ihrer Teams zu stärken. Ihr Ziel ist es, nicht nur körperliche Kraft, sondern auch Mut, Durchhaltevermögen und Resilienz für alle Lebenslagen zu fördern.

&bdquo;Pretty in Pink“ Die Benefizveranstaltung &bdquo;Pretty in Pink“ des Inner Wheel Clubs Detmold-Blomberg geht kommenden Mittwoch im Sommertheater in die dritte Runde. Der Inner Wheel Club (IWC) Detmold-Blomberg lädt dazu für Mittwoch, 19. März, auf 19 Uhr ins Detmolder Sommertheater ein. Den Auftakt macht die Poetry Slammerin Evgenija Kosov. Mit ihrer kraftvollen Bühnenpräsenz will sie starke Botschaften auf die Bühne bringen.

Anschließend wird Simone Menne live durch eine Folge ihres erfolgreichen Stern-Podcasts &bdquo;Die Boss – Macht ist weiblich“ führen. Mit Dilar Kisikyol spricht sie über Durchsetzungskraft, Herausforderungen und Erfolge. Anschließend gibt es die Möglichkeit, beim anschließenden Netzwerk-Event in entspannter Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen.

Die Einnahmen des Abends kommen dem Projekt &bdquo;Seelenfreude“ zugute – einer Initiative des IWC Detmold-Blomberg in Zusammenarbeit mit dem AWO Frauenhaus Lippe. Das AWO Frauenhaus unterstützt und berät Frauen, die von seelischer und körperlicher Gewalt betroffen oder bedroht sind. Der IWC fördert gezielt hier Coaching- und Therapieprogramme.

Live-Podcast mit geballter Frauenpower im Detmolder Sommertheater

Power-Frauen zeigen im Sommertheater Detmold, dass „Macht weiblich ist“

Inner Wheel Club Detmold-Blomberg spendet 32.000 Euro an das AWO Frauenhaus

Werkzeugdiebe brechen Autos in Detmold auf

62-jähriger Detmolder wird vermisst

Trotz großer Belastung: Weshalb die Detmolder Psychiatrie in Sachen Ausbildung punktet

Detmold erhöht Müll- und Abwassergebühren ab Januar

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus