
Detmold. Das neue Einzelhandelskonzept wird in Kürze vorgelegt. Im Kern empfiehlt es, sich stark auf die Innenstadt zu konzentrieren und von Standorten auf der "grünen Wiese" abzurücken.
Im Rahmen der Präsentation der Endfassung des "Städtebaulichen Entwicklungskonzepts für den Einzelhandel" (Zentrenkonzept) durch die GMA (Gesellschaft für Markt und Absatzforschung mbH) wird dieses in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung am Mittwoch, 8. Dezember, verteilt.
Es ist beabsichtigt, das Zentrenkonzept in der Januar-Sitzung im Ausschuss und in der Februar-Sitzung im Rat abschließend zu beraten. Vor der Sommerpause hatte Gutachterin Dr. Birgitt Wachs bereits einen Zwischenbericht gegeben und skizziert, wohin in Detmold ihrer Meinung nach die Entwicklung gehen sollte. Auf einen Nenner gebracht: Die Innenstadt kommt zuerst.

Die Konzentration der Handelsentwicklung für die zentrenrelevanten Sortimente wie Bekleidung, Schuhe, Bücher, Unterhaltungselektronik sei nicht nur sinnvoll, sondern auch von zentraler Bedeutung für die Einkaufsstadt Detmold. "Diese Sortimente bilden die Basis der Innenstadt und sichern ihre Attraktivität und Versorgungsfunktion - sowohl gegenüber den dezentralen Standorten im Stadtgebiet als auch im Vergleich zu den regionalen Wettbewerbsstandorten, vor allem Bielefeld und Paderborn", hatte Wachs der LZ gesagt.
Die Konzentration erscheint vor allem dringend erforderlich, wenn im Gutachten zu lesen ist, dass vor 12 Jahren noch 75 Prozent der Detmolder das klassische Bekleidungs-Shopping in der Innenstadt betrieben haben - und heute ein Drittel weniger. Hier stellt das Gutachten aber auch heraus: Die Bürgerbefragung zum Einkaufsverhalten war kurz nach dem Schließen von "Hertie" erfolgt. In den sonstigen Branchen sei die Einkaufsorientierung auf die Stadt deutlich höher, zum Beispiel 92 Prozent bei Optik und 84 Prozent bei Büchern.
Weiter übe die Stadt auf das direkte Umland mit 161 500 Einwohnern eine hohe Ausstrahlungskraft aus. Eine Chance liegt laut der begutachtenden GMA darin, dass sich Detmold im Wettbewerb der Städte vor allem mit qualitativen Aspekten profiliert - etwa mit Faktoren wie Ambiente, Ausstrahlung und Einkaufsatmosphäre. Weiter sollten die guten Ansätze zur Sicherung der Nahversorgung in den Ortsteilen ausgebaut werden, nicht jedoch der dezentrale Handel mit nahversorgungs- und zentrenrelevanten Sortimenten - sprich: keine weiteren Märkte auf der "grünen Wiese".