Dörentrup. Jagen ohne Tierleid: Was wie ein Widerspruch klingt, soll aber bei der „Schleppjagd“ möglich sein. Hier jagen Reiter und Hunde nicht einem Tier, sondern einer gelegten Duftspur hinterher. In Wendlinghausen hat die Hatz ein 50-jährige Tradition, endete doch mit der Auflösung des bisherigen Ausrichters, dem Lipperländer-Schleppjagd-Verein. Fortsetzen möchte sie die Familie Joachim von Reden und Enno von Reden gemeinsam mit Fred Schlingheider.„Die Jagd zu Pferd und Hunden ist in Deutschland ein unblutiges reitsportliches Ereignis das sowohl für Teilnehmer als auch Zuschauer ein Erlebnis ist und das gesellschaftliche Miteinander steht im Vordergrund. Es gibt keine Gewinner im klassischen Sinn, sieht man von den persönlichen Eindrücken ab die auf den Schleppen (die Strecken in den die Hunde einer künstlich gelegten Duft Spur folgen) durch Wald, Feld und Wiesen entstehen“, schreiben die neuen Veranstalter.
Eine erneute Schleppjagd rund ums Schloss Wendlinghausen ist für Sonntag, 7. September, geplant. Treffen ist um 10.45 Uhr (Am Schloß 4), die Hubertusmesse startet um 11.30 Uhr und Aufbruch zur Jagd ist um 12.30 Uhr.
Das Ereignis zu Beginn der Jagdsaison sei recht kurz und deshalb geeignet die Pferde, neben dem üblichen Training, auf die „längeren und schwierigeren Jagden“ vorzubereiten. Nicht so erfahrene Reiter und Pferde sollen die Möglichkeit bekommen, einen etwas intensiveren Ausritt in der Natur mit Gleichgesinnten zu unternehmen. Neulinge seien eingeladen teilzunehmen.
„Zuschauer werden an mehreren Stellen die Möglichkeit haben, das Geschehen zu beobachten und die Hunde bei der Arbeit zu sehen. Die Hunde sind dabei die Hauptakteure, denn sie folgen den Schleppenlegern, die die künstliche Duftspur legen, mit einigem zeitlichen Abstand und folgen dieser mit ihrem Geläut (Bellen).“ Danach folgen die Equipage (Reiter die die Hunde führen) und denen folgen die Jagdfelder ( erstes Feld springt, zweites Feld umreitet die Hindernisse)“, heißt es weiter.
Zwischendurch gibt es einen Stop, an dem die Zuschauer Gelegenheit haben, den aktiven Reitern und Hunden näher zu kommen. Am Ende der letzten Schleppe dem „Halali“ werden die Hunde mit dem „Curée“ (Pansen) „für ihre Arbeit belohnt.“ Begleitet wird die Jagd auch an der Strecke musikalisch durch die Jagdhornbläser „Alte Hansestadt Lemgo“
Vor der Jagd wird vor dem Schloss eine Hubertusmesse gelesen, so dass der Kirchgang nicht ausfallen müsse.
Zuschauer können nicht mit Bus oder Kutsche mitgenommen werden, schreiben die Veranstalter. Dafür müsse auf das eigene Auto, Fahrgemeinschaften oder das Fahrrad zurückgegriffen werden.
Informationen zur Schleppjagd gebe es unter www.cappenberger-Schleppjagdverein.de. Die Cappenberger sind bereits seit Jahren Teil der Jagden in Dörentrup.