Walpurgisnacht an den Externsteinen: Friedliche Feier - mit einer Ausnahme

Horn-Bad Meinberg/Externsteine. Erneut haben sich dutzende Menschen aus der Region zur Walpurgisnacht an den mythenumwobenen Externsteinen versammelt. Friedlich und freudig feierten die meisten Besucher die Nacht zum 1. Mai. Lediglich eine größere Auseinandersetzung soll es für die Sicherheitskräfte vor Ort gegeben haben, die vom Landesverband Lippe für den Abend beauftragt wurden. Dabei soll eine Frau leicht verletzt worden sein.

Nach wie vor gilt im Naturschutzgebiet rund um die Externsteine ein strenges Feuerverbot. Auch das Aufstellen von Zelten untersagt das Schutzkonzept seit mehreren Jahren. Dennoch dürfen Besucher, die ein spirituelles Interesse haben, die Nacht an den Externsteinen verbringen, friedlich feiern und musizieren.

"Wir erlauben den Besuchern, auch Windlichter anzuzünden", berichtet Ralf Noske, Geschäftsführer der Denkmalstiftung. Kleinere, kontrollierte Feuer in dafür vorgesehenen Schalen sind ebenfalls seit einigen Jahren wieder erlaubt, solange sie nicht zu hoch brennen und nicht in der Nähe von Bäumen und Sträuchern entzündet werden. "Das war zu Beginn der Nacht ein sehr schöner Anblick, die vielen kleinen Teelichte, vor der Kulisse der Externsteine", sagt Noske.

Die allermeisten Besucher hätten sich an die bekannten Regeln gehalten, lobt Noske das Verhalten der Besucher. Größere Widersprüche gab es kaum, hat Noske im Gespräch mit den Sicherheitskräften erfahren. "Ich habe auch mit einigen Besuchern gesprochen. Die Stimmung war gut. Friedlicher als sonst. Viele haben Einsicht gezeigt."

Funke verletzt feiernde Frau Lediglich mit einer Gruppe soll es Dienstagnacht größere Probleme gegeben haben. "Die Gruppe mit fünf bis sechs Leuten hatte ein Feuer in einer Schale entzündet und es immer größer werden lassen." Plötzlich seien die Flammen in die Höhe geschossen. Mehrere Gesprächsversuche des Sicherheitsdienstes mit den betreffenden Besuchern seien ins Leere gelaufen. Die Gruppe habe keine Einsicht gezeigt.

Darum habe der Sicherheitsdienst reagiert und das Feuer in der Schale mit einem Feuerlöscher gelöscht. Dabei sei ein Funke oder Ähnliches auf den Arm einer Frau geflogen. "Die Frau wurde umgehend vom Rettungsdienst versorgt, der mit drei Fahrzeugen vor Ort war", berichtet Noske. Wenig später habe die Frau wieder auf der Wiese tanzen können.

Diese Auseinandersetzung hatte auch ein Leser beobachtet und gegenüber der LZ den ruppigen und unvorsichtigen Umgang des Sicherheitsdienstes mit den Besuchern kritisiert. "Dort feierten über 150 Menschen friedlich die Walpurgisnacht! Unter den Feiernden viele Kinder. Alle hatten sich um ein, zwei Öllichter gesetzt, trommelten und unterhielten sich. Der 'Security Mitarbeiter' sprühte mit einem Feuerlöscher in die Öllichter", beschreibt der Leser die Situation aus seiner sicht.

Der Mitarbeiter habe die Lichtquelle nicht vorher abgesichert und die Menschen auch nicht über den Löscheinsatz informiert. "Vom umherspritzenden, heißen Öl wurde die Frau verletzt und schrie vor Schmerzen", schreibt der Mann. "So ein Verhalten ist unprofessionell und nicht hinnehmbar! Was soll so eine unsinnige Aktion? Ein Glück, dass nicht noch mehr Menschen verletzt wurden."

Ralf Noske bedauert den Vorfall, sieht allerdings auch Fehlverhalten bei der Gruppe. "Wir müssen bei Verstößen leider hart durchgreifen, weil jede Ausnahme auch zu Konflikten mit anderen Besuchern führt", sagt Noske. Es sei ein schwieriges Spannungsfeld für alle Mitarbeiter vor Ort zwischen der Erlaubnis einer friedlichen Feier und der Wichtigkeit, die Natur zu schützen. Er werde aber im Team noch einmal darüber sprechen, wie in Konfliktsituationen vorgegangen werden sollte, "damit wirklich niemand zu Schaden kommt".

Auch zur Sommersonnenwende im Juni kommen jedes Jahr viele Spirituelle aus ganz Deutschland zu den Externsteinen. Im vergangenen Jahr haben wir mit den Besuchern vor Ort gesprochen.

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