Kalkgehalt in Horner Wasser steigt ohne Niederschlag weiter an

Horn-Bad Meinberg . Immer häufiger muss der Horner Oliver Neese in den vergangenen Monaten seinen Wasserkocher entkalken. Auch in der Dusche zeigen sich schneller Kalkflecken, wie der 43-Jährige feststellte. Der Grund: Zwischenzeitlich kletterte der Kalkgehalt des Trinkwassers in Horn auf 2,59 Millimol Calciumcarbonat je Liter – das entsprach 14,5 Grad deutscher Härte und somit knapp dem Härtebereich &bdquo;hart", der ab 2,5 Millimol gilt.

Das bestätigt auch Ralf Osthus, bei den Stadtwerken Horn-Bad Meinberg Ansprechpartner für die Wasserversorgung. Der gemessene Wert stamme aus den jüngsten Untersuchungen des Trinkwassers vom Oktober 2018. Das Wasser in Horn liege grundsätzlich im mittleren Härtebereich. Um die benötigte Wassermenge für die Horner Bürger sicherzustellen, stamme es nicht nur aus den Brunnen in Horn.

Es werde zudem aus verschiedenen Brunnen der Kommune bezogen und gemischt. Unter anderem komme ein Teil des kühlen Nass aus Leopoldstal. Hier ist das Wasser grundsätzlich hart. Aufgrund des extrem trockenen Sommers 2018 stieg die beigemischte Menge nochmals. &bdquo;Daher kletterte der Härtegrad des Trinkwassers weiter nach oben und führte auch in Horn zur Einstufung hart", erklärt Osthus.

Mittlerweile sei der Kalkgehalt jedoch wieder gesunken, da durch Niederschläge die Menge an beigemischtem harten Trinkwasser gesenkt werden konnte. Die genauen Werte werden in einigen Wochen ermittelt, denn die Analyse des Trinkwassers in Horn erfolge laut Osthus jeweils im Frühjahr und Herbst.

Negative gesundheitliche Folgen durch vermehrten Kalk im Wasser seien ausgeschlossen, wie Ralf Osthus ausdrücklich betont. Kalk ist wegen seiner Ablagerungen an Armaturen, Fliesen oder in Haushaltsgeräten in Osthus Augen lediglich ein optisches Problem. Seitens der Stadtwerke werde alles dafür getan, dass der Kalkgehalt in Horn künftig nicht über den Spitzenwert vom vergangenen Oktober steige. &bdquo;Wir hoffen auf einen Sommer mit mehr Regen", betont der Wasserexperte. Sollte das Wasser dennoch über einen längeren Zeitraum im harten Bereich liegen, befürchtet Nesse, dass es für ihn nicht nur beim vermehrten Entkalken des Wasserkochers bleibt.

Der Gas- und Wasserinstallateur weiß, dass ein hoher Kalkgehalt mitunter auch die Lebensdauer von Haushaltsgeräten verkürzt. Zudem sei die Gefahr höher, dass sein Warmwasserspeicher schneller verkalke. Um dies zu verhindern, gebe es Entkalkungsanlagen. Diese kosten jedoch knapp 2000 Euro – Geld, das Neese lieber sparen würde.

217 Kilometer Leitungen Die Stadtteile Feldrom und Veldrom erhalten ihr Wasser laut der Stadtwerke Horn-Bad Meinberg über einen örtlichen Wasserversorger. Die übrigen 4500 Haushalte im Stadtgebiet sind an die auf einer Länge von rund 172 Kilometern vorhandene städtische Wasserversorgung angeschlossen. Hinzu kommen weitere 45 Kilometer Hausanschlussleitungen. Darüber hinaus existieren nur wenige Eigenversorger mit Hausbrunnen.

Die Stadtwerke unterhalten 19 Tiefenbrunnen, zwei Quellfassungen und zwölf Hochbehälter (mit einer Speicherkapazität von 6780 Kubikmetern). Acht Druckregelungsanlagen helfen, das Wasser im Versorgungsgebiet zu verteilen. Hinzu kommen vier Filterstationen und elf UV-Anlagen zur Entkeimung der Rohwässer. 2018 haben die Stadtwerke 1,013 Millionen Kubikmeter Wasser gefördert und 850.739 Kubikmeter verkauft.

Die Skala der Wasserhärte reicht im Stadtgebiet von weich (weniger als 1,5 Millimol Calciumcarbonat je Liter), über mittel (1,5 bis 2,5) bis hart (mehr als 2,5). Am härtesten ist das Wasser in Leopoldstal und Heesten (jeweils 3,91) und am weichsten in Holzhausen-Externsteine (1,38).

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